Neue SPÖ-Kampagne legt Fokus auf Arbeit

Die SPÖ Steiermark hat am Donnerstag eine Kampagne gegen - wie von ihr befürchtet - Verschlechterungen am Arbeitsmarkt gestartet. Mit verschiedenen Aktionen will die Partei in den nächsten Wochen auf ihre Inhalte aufmerksam machen.

Die SPÖ befürchtet, dass sich durch die Maßnahmen der türkis-blauen Bundesregierung die Situation am Arbeitsmarkt verschlechtert. Unter dem Titel „Arbeit.Zukunft.Solidarität“ will die Partei gemeinsam mit der Fraktion sozialdemokratischer Gewerkschaft ein positives Bild von der zukünftigen Arbeitswelt zeichnen, in der alle von Modernisierung und Digitalisierung profitieren.

Partei will „bewusst andere Akzente setzen“

Damit die Botschaften auch ankommen, setze man bewusst auf ungewöhnliche Aktionen, so Landesgeschäftsführer Oliver Wieser: "Wir wollen bewusst Akzente setzen, die anders sind, als die, die bis jetzt bekannt sind. Das sind Aktionen wie ein Zeitungspapier, das auf der Straße liegt, da stehen Kommentare oben, und man kann seinen Kommentar dazu abgeben. Es sind Würfel geplant mit bestimmten Themen drauf - die Würfel liegen mitten auf der Straße oder auf dem Auto drauf.“

Plakataktion

SPÖ Steiermark

Teil der Straßenaktionen ist auch eine lebende Plakatstraße, so die SPÖ

Arbeit soll für alle profitabel sein

Mit der Kampagne will die Partei ein Zeichen gegen mögliche arbeitsmarktpolitische Maßnahmen der schwarz-blauen Bundesregierung setzen: gegen den Zwölf-Stunden-Tag, eine 60-Stunden-Arbeitswoche oder auch angedachte Kürzungen der Notstandshilfe. Die SPÖ will die Vision einer Arbeitswelt entwickeln, in der alle Menschen profitieren, sagt SPÖ-Landesparteivorsitzender Michael Schickhofer: „Der Mensch darf kein Produktionsfaktor werden. Uns geht es um das Glück der Menschen, dazu gehört planbare Familienzeit, planbare Freizeit und natürlich eine faire Entlohnung für Männer und Frauen.“

50 Straßenaktionen geplant

Soziallandesrätin Doris Kampus kritisierte erneut das geplante Ende der „Aktion 20.000“, die Langzeitarbeitslosen über 50 eine Chance gegeben hätte, so Kampus: „Der Markt alleine kann nicht alles richten. Wir brauchen Maßnahmen, wo wir Menschen wieder in einem geschützten Bereich eine zweite Chance in ihrem Leben geben.“

Insgesamt plant die SPÖ 50 Straßenaktionen, und es wird regionale Diskussionsabende zum Thema Arbeit geben. Auch die ÖGB-Aktion „Wie soll Arbeit“ wird unterstützt - mehr dazu in Deutliches Plus bei Gewerkschaftsmitgliedern. Eine Enquete zum Thema Zukunft der Arbeit bildet Ende Mai den Abschluss der Kampagne.

FPÖ kritisiert Aktion

Für Kritik sorgt die neue Kampagne der SPÖ bei den Freiheitlichen. In einer Stellungnahme spricht die FPÖ von einer „peinlichen“ Aktion, so Landesparteisekretär Stefan Hermann: „Besonders befremdlich ist die Tatsache, dass sich Landeshauptmannstellvertreter Schickhofer und Soziallandesrätin Kampus federführend an der Kampagne beteiligen. Die beiden sollten für die Steiermark arbeiten und nicht ständig versuchen, von der steirischen Regierungsbank aus Oppositionspolitik gegen die erfolgreiche türkis-blaue Bundesregierung zu machen.“