Burgenland steigt bei Joanneum Research ein
Das Burgenland will künftig in der Forschung stärker mitmischen und steigt darum mit fünf Prozent bei Joanneum Research ein - damit ist das Burgenland neben der Steiermark mit 80 und Kärnten mit 15 Prozent der dritte Eigentümer der zweitgrößten, außeruniversitären Forschungseinrichtung Österreichs.
Standorte von Joanneum Research
Neben den drei steirischen Standorten und einem Forschungsstandort in Kärnten wird in Pinkafeld im Burgenland ein Forschungszentrum für Beleuchtungstechnik entstehen
Zentrum für Beleuchtungstechnik
1,8 Millionen Euro investiert das Burgenland. In Pinkafeld entsteht ein neues Joanneum-Forschungszentrum für Beleuchtungstechnik mit 15 Mitarbeitern - in unmittelbarer Nähe zu Fachhochschule und HTL. Der burgenländische Landeshauptmann Hans Niessl (SPÖ) erwartet sich starke Impulse durch die Zusammenarbeit mit der Steiermark, die mit einer Forschungs- und Entwicklungsquote von 5,14 Prozent in Europa führend ist: „Ich habe von Defiziten gesprochen. Die haben wir im Bereich der Forschung, und gerade da erwarten wir uns kräftige Impulse, nämlich den Schwerpunkt Optoelektronik zu setzen, wo unsere Firmen auch weltweit exportieren.“
Zusammenarbeit trägt Früchte
Nach den Bereichen Verkehr und Tourismus wird nun auch in der Forschung länderübergreifend zusammengearbeitet. Das Land Kärnten stieg vor drei Jahren bei Joanneum ein – mehr dazu in Robotik: Kärnten steigt bei Joanneum ein (kaernten.ORF.at, 16.12.2014) - und bereut es nicht - im Gegenteil, so der Kärntner Landeshauptmann Peter Kaiser (SPÖ): „Es ist eine Entscheidung, die jetzt bereits Früchte und Zukunftsprojekte trägt, die daraus entstanden sind. Wenn ich daran denke, dass wir mit dem Aufbau des Robotikinstitutes bereits 24 Forschungsarbeitsplätze in Kärnten einrichten konnten, auch wir haben in dieser Sogwirkung positive Entwicklungen starten können. Unsere Forschungsquote ist 3,15 Prozent.“
Joanneum Research/Schwarzl
Die Zusammenarbeit der drei Bundesländer stärke Joanneum Research als Flaggschiff der Innovation, betonte wiederum der steirische Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP). Forschung sichere Wohlstand und schaffe Arbeit: „Die Arbeit geht uns nicht aus, weil wir durch die Forschung in neue Arbeitsfelder vorstoßen, Arbeitsfelder, die wir vor 30 Jahren nicht gekannt haben, Arbeitsfelder, die wir heute nicht kennen, die es aber geben wird“, so Schützenhöfer.
Forschungseinheit für Technologietransfer
Joanneum Research ist federführend, wenn es darum geht, Ergebnisse aus der Grundlagenforschung praktisch in Unternehmen anzuwenden. Konkret werden die Forscher in Pinkafeld an der Entwicklung neuer Lichttechniken arbeiten - zum Beispiel wie die Lichtfarbe in Büros je nach Tageslicht gesteuert werden kann. „Die Beleuchtungstechnik erlebt derzeit einen Paradigmenwechsel von der reinen Lichtquelle hin zu umfassenden smarten Beleuchtungskonzepten, die mit Sensorik, Steuerung, Regelung, Vernetzung und Kommunikation funktionieren. Mit ‚Smart Connected Lighting‘ wollen wir eine Forschungseinheit aufbauen, die auf nationaler und auch auf internationaler Ebene eine führende Rolle sowohl in der Vorfeldforschung als auch im Technologietransfer zu Firmen einnehmen soll“, so Joanneum Research-Geschäftsführer Wolfgang Pribyl.