Konferenz will inklusiven Arbeitsmarkt fördern
Die Steiermark will sich nun die besten vorgestellten europäischen Modelle zum Vorbild nehmen, um einen inklusiven Arbeitsmarkt zu schaffen. Die Konferenz ist Teil eines diesbezüglichen Sechs-Punkte-Pakets, das auf Initiative von Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ) in der Landesregierung beschlossen wurde.
Sie betont: „Wir werden ganz konsequent Schritt für Schritt mit sehr viel Energie dafür sorgen, dass noch mehr Menschen mit Behinderung einen Job, eine Beschäftigung und eine Arbeit haben. Das ist Ziel und sollte eigentlich gesellschaftspolitische Selbstverständlichkeit sein.“
Blick über Ländergrenzen hinaus
Lernen von Modellen aus anderen Ländern ist die Devise: So berichtet Inklusions-Expertin Andrea Seeger, dass in Deutschland als erste Maßnahme Langzeit-Praktika gut funktionieren, bei denen behinderte Menschen in den Unternehmen von sogenannten Job-Coaches begleitet werden.
„Diese Maßnahme hat in Deutschland bislang 21.000 Absolventen - davon wurde die Hälfte in den ersten Arbeitsmarkt integriert. Diese Zielgruppe zahlt jetzt Steuern und Sozialversicherung und ist unabhängig von der Grundsicherung. Also es hat einen immensen monetären Nutzen für die Gesellschaft und vor allem einen immensen Nutzen bei der Lebensqualität für die Menschen, um die es geht“, erklärt Seeger.
„Wir brauchen jede Arbeitskraft“
Die Inklusions-Offensive erfolgt in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftskammer, die sich positive Effekte für die Unternehmen auch bei der Personalsuche erhofft: „Wir brauchen jede Arbeitskraft: Der Mitarbeiter- bzw. Facharbeitermangel ist eine Wachstumsbremse in gewissen Bereichen. Wir brauchen jede Unterstützung“, so Präsident Josef Herk.
Mit an Bord ist auch die Uni Graz: Ein Studienteam des Instituts für Soziologie wird eine Ist-Analyse der Inklusion am steirischen Arbeitsmarkt erstellen und aus diesen Ergebnissen auch Empfehlungen ableiten.