Alkoholverbotszonen in Graz zeigen Wirkung

Mit Alkoholverbotszonen in Graz konnten Alkoholexzesse in der Innenstadt eingedämmt werden. Das seit Freitag am Wiener Praterstern geltende Alkoholverbot folgt dem Beispiel Graz, wo es diese Verbotszonen schon seit 2007 gibt.

Die erste Verbotszone wurde auf dem Grazer Hauptplatz eingerichtet, 2012 wurde das Alkoholverbot dann auf große Teile der Innenstadt ausgeweitet - mehr dazu in Flächendeckendes Alkoholverbot in Graz (2.5.2012) und Alkverbot in Grazer Altstadt kaum beachtet (2.5.2013). Seither darf im Bereich vom Mursteg im Nordwesten über die Kaiserfeldgasse bis zur Burggasse im Osten der Innenstadt öffentlich nicht getrunken werden - mit Ausnahme von Gastgärten und vor den Ständen am Hauptplatz. Bis zu drei Streifen der Ordnungswache sind täglich für die Kontrollen zuständig.

Alkoholexzesse werden verhindert

Wolfgang Hübel vom Sicherheitsmanagement der Stadt Graz sieht in dieser Maßnahme ein geeignetes Mittel, um Alkoholexzesse zumindest zu verhindern: „Wir haben es geschafft, das ursprüngliche Ziel, nämlich Exzesse, die sich aus solchen Alkoholgruppen gebildet haben, zu verhindern, und man kann heute wieder in aller Ruhe um den Hauptplatz gehen, ohne dass man Angst haben muss, in irgendeine ‚besoffene Geschichte‘ hineinzugeraten, in eine alkoholisierte Rauferei. Das ist gelungen, und das war eigentlich unser Hauptziel.“

Problem hat sich verlagert

In den vergangenen vier Jahren gab es 80 Anzeigen, 276 Organstrafmandate wurden ausgestellt, außerdem wurden 1.430 Ermahnungen erteilt, zieht Hübel Bilanz: „Es ist Gott sei Dank die Zahl der Anzeigen sinkend, die Verordnung greift, die Leute respektieren sie und halten sich daran. Das Problem ist natürlich, dass sich solche Szenen nur verlagern und nicht - was das Schönste wäre - komplett auflösen.“ Der Sicherheitsmanager spricht damit die Hans-Sachs-Gasse an, wo neben einem Lebensmittelgeschäft vermehrt Alkohol in Kleingruppen konsumiert wird, es aber bisher keine Ausschreitungen gegeben habe.

Keine Pläne für Ausweitung

Das größere Problem sei der Brunnen im Stadtpark, wo sich eine neue Szene entwickelt hat, so Hübel: „Es ist einfach subjektiv so, wenn Menschen am Bankerl am Stadtparkbrunnen sitzen möchten, sie ein ungutes Gefühl haben, wenn sich eine Alkoholszene entwickelt, auch wenn ihnen nichts passieren wird, aber trotzdem muss man aufpassen, dass es hier nicht eine Entwicklung gibt wie damals am Hauptplatz.“ Die Stadt hat hier bereits Sozialarbeiter im Einsatz und überlegt geeignete Maßnahmen - Pläne, das Alkoholverbot auszuweiten, gibt es laut Hübel derzeit aber nicht.

Auf dem Wiener Praterstern gilt seit Freitag das erste Alkoholverbot der Bundeshauptstadt. Wer sich nicht an das Verbot hält, dem drohen bis zu 700 Euro Strafe - mehr dazu in Alkoholverbot auf Praterstern in Kraft (wien.ORF.at).