ÖH lädt zu „freiem Bildungsmonat“
Mit dem „Monat der freien Bildung“ wolle man ein Zeichen setzen, denn: „Bildung ist das, was uns frei macht“, so Georg Rudelstorfer von der HochschülerInnenschaft an der TU Graz. Bildung soll auf eine neue Art und Weise erlebbar gemacht werden und für alle, egal ob jung oder alt, zugänglich sein.
Bildung als öffentliches Gut
„Bildung ermöglicht es, das große Ganze zu sehen und nicht nur mit Scheuklappen durch die Welt zu spazieren“, betonte Rudelstorfer am Donnerstag. Die Bevölkerung soll Einblick bekommen, was alles an den steirischen Hochschulen passiert; gleichzeitig soll diese Initiative aber auch für Transparenz sorgen und zeigen, was mit öffentlichen Geldern in Bereich Wissenschaft und Forschung geschaffen wird.
Raus aus dem Hörsaal und ab ins Freie
Alle Interessierten können bis Ende Mai kostenlose Hochschulbildung konsumieren, sagt Uni-Graz-Vizerektor für Studium und Lehre, Martin Polaschek, „denn die Universitäten bekommen von den Steuerzahlern viel Geld, und sie sind auch in der Verantwortung zu zeigen, was sie mit dem Geld machen“.
ÖH
Die Veranstaltungen finden daher ganz bewusst alle im öffentlichen Raum statt: „Das, was wir lehren, braucht Öffentlichkeit. Wir müssen raus und zu den Leuten hin“, meinte auch Kunstvermittlerin Ulla Pilz. Kultur sei für alle und der „Monat der freien Bildung“ sei ein „Beginn in Richtung freie Bildung, die im Gegensatz zu der gängigen Hochkultur steht, wo Bildung nur im bestimmten Rahmen weitergegeben wird“, so die Kulturvermittlerin weiter.
Wissen im großen Stil
Der „Monat der freien Bildung“ widmet sich vier verschiedenen Themenblöcken: Jede Woche gibt es ein Schwerpunktthema, wie etwa „Kunst & Design“ oder „Technik & Umwelt“. Zu den Highlights gehören Bier brauen mit verschiedenen Vorträgen aus dem Gebiet der Verfahrenstechnik, eine Stadtführung mit Architekturprofessoren der TU Graz sowie eine Exkursion zur Gedenkstätte Mauthausen.
APAJürgen Baumgartner
Ab Herbst werden auch Studierende selbst zur Kasse gebeten - etwa wenn sie berufstätig sind oder die Mindeststudiendauer inklusive Toleranz überschreiten; ebenfalls von der Politik in den Raum gestellt: Studiengebühren für alle.
Studiengebühren: „Öffentlichkeit wachrütteln“
Der freie Bildungsmonat soll die Öffentlichkeit auf das Thema aufmerksam machen, erhofft sich der TU-ÖH-Vorsitzende Rudelsdorfer: „Wir versuchen immer, in Gespräche mit der Regierung zu gehen - auch über unsere Bundesvertretung, die kontinuierlich dran ist. Und wir hoffen - auch mit solchen Aktionen -, die Öffentlichkeit wachzurütteln und auf das Thema aufmerksam zu machen, wie wichtig es ist.“
Die Beratungen der Universitäten-Konferenz zum Thema Gebühren dauert ebenfalls an, sagte Polaschek: „Man versucht hier gemeinsam, auch Maßnahmen zu entwickeln - die sind in Arbeit, aber nachdem 20 verschiedene Universitäten ihre Ideen einbringen, ist das ein komplexer Diskussionsprozess.“ Bis Ende Juni werden Ergebnisse erwartet.