Große Nachfrage nach Schrebergärten
Beim steirischen Landesverband für Klein- und Heimgärtner sind derzeit in 33 Vereinen rund 3.000 Kleingärtner auf einer Gesamtfläche von 750.000 Quadratmeter gemeldet. Rechnet man die nicht beim Landesverband gemeldeten Kleingärtner dazu, dürften rund 10.000 Steirer einen Kleingarten in Unterpacht haben.
Seit 35 Jahren keine neue Anlage
Tausende weitere würden gerne einen haben, doch die Chancen einen zu bekommen, sind derzeit minimal. Allein in Graz gibt es eine Warteliste von knapp 1.000 Personen auf eine der 2.800 vorhandenen Parzellen, sagt Walter Wusche, Präsident des Landesverbandes der Heimgärtner Österreichs: „Natürlich haben wir eine gewisse ältere Schicht noch drinnen, wo Gärten frei werden. Die Wartelisten sind aber enorm und das ergibt sich daraus, dass wir seit 35 Jahren keinen einzigen neuen Heimgarten oder eine Anlage in Graz bekommen haben und in der Zwischenzeit die Bevölkerung aber um fast 30 Prozent gestiegen ist und daher natürlich die große Nachfrage und der Mangel an neuen Heimgärten.“
Unbefristete Generalpachtverträge
Auch wenn die Nachfrage nach Kleingärten enorm ist, sieht Wusche nur geringe Chancen, dass neue Heimgärten entstehen würden. Das hätte mehrere Gründe: „Jetzt wissen wir natürlich, wenn ich ein Bauland habe mit hochwertigen Preisen, dass da kaum jemand auf die Idee kommt, da machen wir einen Teil davon Garten. Und das andere Problem ist, dass wir für unsere Heimgärtner unbefristet Generalpachtverträge abschließen, und dass nur mehr ganz wenige Möglichkeiten kündbar sind, und da hat natürlich keiner Freude mit uns, auch nicht die Stadt Graz, weil da bringen sie uns nie mehr oder nur schwer weg. Wenn dann nur mit Ablösen oder wenn ein Ersatzgrundstück zur Verfügung gestellt wird - und das dürfte auch mitspielen.“
APA/dpa/Federico Gambarini
Kündigungsgründe für den Grundbesitzer sind laut dem Bundesgesetz für Kleingartenwesen öffentliches Interesse wie der Bau von Straßen, Schulen oder auch öffentlichen Plätzen. Aber auch in diesen Fällen muss der Grundbesitzer Ersatzgrundstücke zur Verfügung stellen und diese seien nicht vorhanden, so Wusche.
Auch in Oberösterreich gibt es einen Ansturm auf Schrebergärten. In Linz melden sich für einen einzigen Garten bis zu über 50 Interessenten an. In Wels verpachtet ein Landwirt bereits kleine Gemüsebeete an Private - mehr dazu in Ansturm auf Schrebergärten (ooe.ORF.at, 2.5.2018).