„Netzwerkwein“: Drei Länder in einer Flasche
Steirischer Wein ist längst schon über die Landesgrenzen hinweg bekannt - allerdings: Klimaveränderungen, daraus entstehende Dürreperioden, Frost, Hochwasserkatastrophen, aber auch verzerrter Wettbewerb am internationalen Markt setzen den heimischen Weinbauern zu. Nach einem für den steirischen Wein ernüchternden Jahr 2016 enstand die Kooperation der Weinbauschule Silberberg mit den Weinbauschulen Laimburg in Südtirol und Weinsberg in Baden-Württemberg. Das Ziel: Forschung und Entwicklung auf eine effiziente Basis zu stellen.
Gemeinsam forschen
Weinschulen sollen ihre Erfahrungen untereinander austauschen, sagte am Montag der steirische Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP): „Wir wollen das Rad nicht drei Mal erfinden, wir müssen Geld sparen, und wir wollen möglichst schnell angewandte Praxis auf die Betriebe bringen. Daher haben wir dieses gemeinsame Projekt namens agrarische Forschung jetzt angegangen.“
ORF
Persönlicher Beziehungsstart
Die größte Herausforderung der Zukunft sei der Klimawandel, betonte Seitinger. Ziel der Kooperation ist daher der Austausch bei Themen wie beispielsweise Nützlingseinsatz, Kellertechnik oder Sortenzüchtungen. Der Netzwerkwein war das erste Produkt einer gemeinsamen Forschungsarbeit. „Das allerwichtigste ist, dass das Vertrauen aufgebaut wird, und da war dieser neue Wein, den wir hier kreiert haben über alle drei Länder hinweg, der erste Start, die persönlichen Beziehungen der Länder auf eine bestmögliche Ebene zu stellen“, so Seitinger.
Der Netzwerkwein besteht aus 45 Prozent steirischem Sauvignon blanc, 40 Prozent deutschem Riesling und 15 Prozent Gewürztraminer aus Südtirol
Etikett ohne Namen
Jedes der drei Länder produziert seinen Wein, in der Steirmark wird er vereint und abgefüllt. Das Etikett trägt keinen Namen, keinen Jahrgang und keine Sorte - denn das ist bei Sorten aus mehreren Ländern nicht erlaubt: Zu lesen sind lediglich die Namen der drei Weinbauschulen.
ORF
Gespräche mit der Schweiz
Auch mit der Schweiz gebe es bereits Gespräche, sich der Kooperation anzuschließen, hieß es. Kommende Woche wird der Dreiländerwein übrigens beim Treffen der internationalen Weinbauschulen in Deutschland präsentiert. Hierzulande wird er in ausgewählten Vinotheken erhältlich sein.
Link:
- Weitere Informationen über den Netzwerkwein (Land Steiermark)
- Silberberg