ELGA-Abmeldungen: Experten sind entsetzt

Lange war es ruhig um ELGA, den elektronischen Gesundheitsakt. Ein neues Bundesgesetz hat jetzt aber eine Debatte verursacht, die viele Menschen sogar soweit bringt, sich von ELGA abzumelden. Die Experten schäumen.

Alleine in der Steiermark besitzen 970.000 Menschen als Mitglieder der Gebietskrankenkasse die E-Card. Daran angeschlossen ELGA, der elektronische Akt speichert wichtige Daten. Bei ELGA ist jeder dabei, der eine E-Card besitzt.

5.000 Abmeldungen in einem Monat

„Der Vorteil ist, dass es zu keinen Wechselwirkungen oder Falschbehandlungen kommt, weil jede medizinische Einrichtung die Möglichkeit hat, nachzusehen, was bei diesem Patienten bereits gemacht oder verschrieben worden ist“, so Josef Harb, Obmann der steiermärkischen Gebietskrankenkasse. Aber: 5.000 Abmeldungen von ELGA gab es im April.

„Regierung bewegt sich an der Oberfläche“

Denn die Bundesregierung möchte Patientendaten zu Forschungszwecken zur Verfügung stellen. Die aktuelle Diskussion für die Verantwortlichen ein sinnloser Wirbel - eine Weitergabe von Patientendaten für die Forschung sei derzeit technisch gar nicht möglich, sagen sie unisono. „Ein wenig kann ich es mir nicht verkneifen, dass ich schon sagen muss, die Bundesregierung bewegt sich sehr an der Oberfläche. Da werden Gesetzesentwürfe gemacht und die Experten dazu nicht befragt“, so Harb.

„Das ist unnotwendig“

Auch die ELGA-Ombudsstelle in Graz ist mit dem Vorgehen der Bundesregierung nicht glücklich: „Das ist unnotwendig, und es kommt zum falschen Zeitpunkt und schadet einer guten Sache“, so Ombudsfrau Renate Skledar.

Image wieder geraderücken

Die steirische Gebietskrankenkasse versucht den entstandenen ELGA-Imageschaden nun wieder gutzumachen. Denn der elektronische Gesundheitsakt - da sind sich Experten einig - macht durchaus Sinn. „Auf alle Fälle wäre ganz wichtig, dass das ausgeräumt wird und die wirklich wichtigen Inhalte von ELGA wieder in den Vordergrund gerückt werden für die Patienten“, sagte Harb.

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