Grazer Unverpackt-Laden: Nachhaltig erfolgreich

Vor rund zwei Jahren haben Sarah Reindl und Verena Kassar mit „Das Gramm“ den ersten Grazer Unverpackt-Laden eröffnet. Auch das neueste Projekt der Jungunternehmerinnen dreht sich rund um das Thema Nachhaltigkeit.

„Meine Motivation war nie, selbstständig zu werden oder ein Geschäft zu haben oder Verkäuferin zu sein, das war eher ein Nebeneffekt“, so Sarah Reindl über die Unternehmensgründung von „Das Gramm“ - inzwischen ist die verpackungsfreie Greißlerei schon fixer Bestandteil der Grazer Innenstadt.

Von der Idee zum Start-Up-Unternehmen

Schon in ihrem Masterstudium der Umweltsystemwissenschaften mit Fokus auf Abfallwirtschaft setzte sich Sarah Reindl mit nachhaltigen Themen auseinander, auch war für sie das Konzept der Unverpackt-Läden kein unbekanntes: Sie sieht diese als gute Möglichkeit, um Wissen in die Bevölkerung zu tragen und diese zu sensibilisieren, wie viel Müll bei einem normalen Einkauf anfällt. Nach ihrem Studienabschluss lernte sie Verena Kassar kennen, und gemeinsam starteten sie das Projekt „Das Gramm“.

Sarah Reindl und Verena Kassar von "das Gramm"

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Sarah Reindl und Verena Kassar von „Das Gramm“ und „Das Dekagramm“

„Wenn’s nix wird, wird’s nix“

„Wir haben gesagt, wir probieren es einmal, wir schauen einmal. Wir waren noch gar nicht so fixiert darauf, dass wir das Ganze auch umsetzen“, erzählt Sarah Reindl. Mitbegründerin Verena Kassar, die Kunstgeschichte und Ausstellungsdesign studiert hatte, brachte Ideen für die Gestaltung des Ladens mit ein - beiden war es wichtig, ein Geschäft zu haben, in dem sich jeder wohlfühlt.

Um das Projekt zu finanzieren, wurde eine Crowdfunding-Kampagne gestartet - und es hatte da den Anschein, als ob die Grazer Bevölkerung nur auf eine Möglichkeit, um verpackungsfrei einkaufen zu gehen, gewartet hatte, denn bereits nach kürzester Zeit war das Geld für die Eröffnung von „Das Gramm“ gesammelt - mehr dazu in Steiermark hat ersten verpackungsfreien Laden (30.4.2016).

Das Gramm von außen

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Ihr Erfolgsrezept sei es, ein funktionierendes Team zu haben und voll und ganz hinter der eigenen Idee zu stehen: „Leute kommen von den verschiedensten Richtungen und bombardieren dich mit Fragen - und wenn das nicht echt ist, und du das nur machst, weil du glaubst, damit kann man Geld machen, da bin ich sehr skeptisch“, betont Sarah Reindl.

Das Herzensgeschäft

„Eine Idee haben, die Idee reifen lassen und dann langsam zum Umsetzen beginnen - man kann schon länger planen, nur muss man einmal auch probieren“, so die Tipps an angehende Jungunternehmer von Verena Kassar. Um zu prüfen, ob die eigene Idee überhaupt gut ankommt, kann man zum Beispiel einen Pop-up-Store veranstalten, so der Rat, auch die Beratung durch Mentoren kann für neue Denkanstöße nützlich sein. Von Unternehmungsgründungen, die innerhalb einer Freundschaft entstehen, raten sie eher ab: „Einem Freund sagst du nie so viel direkt, weil du Angst um die Freundschaft hast“, erklärt Verena Kassar.

Bewusstseinsbildung

In ihrem neu eröffneten Unverpackt-Supermarkt „Das Dekagramm“, gibt es neben einem breiten Sortiment an verpackungsfreien Produkten auch regelmäßig Vorträge und Workshops rund um die Themen Ressourcenschonung, Abfallvermeidung oder Do-It-Yourself.

Ausstellungsraum und Cafè im Dekagramm

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Mit diesen Veranstaltungen wollen die beiden Unternehmerinnen Bewusstsein für Nachhaltigkeitsthemen schaffen. Wichtig ist für sie auch, ihr Wissen an angehende Jungunternehmer oder bereits etablierte Firmen weiterzugeben.

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