Tag der Pflegenden: Noch viel Luft nach oben

Aus Anlass des Tages der Pflegenden am Samstag die Caritas einmal mehr aufgezeigt, dass es in einigen Betreuungsbereichen noch immer krankt: Vor allem bei der mehrstündigen Betreuung zu Hause gebe es noch viel Luft nach oben.

Im Pflegebereich mangle es nach wie vor an Personal, so Petra Prattes, Bereichsleiterin Betreuung und Pflege bei der Caritas: „Wir sind ständig auf der Suche nach Personal. Daran scheitert auch teilweise, dass wir noch mehr anbieten können - die mobilen Dienste suchen Personal, auch wir im stationären Bereich suchen Personal.“

„Vom Image her nicht so ideal“

Die möglichen Gründe dafür: „Ich glaube, der ganze Pflegeberuf ist vom Image her nicht so ideal, dass viele diesen Weg einschlagen - obwohl die Bezahlung gar nicht so schlecht ist. Man kann sehr viel bewirken, und auch die Ausbildungsplätze und Möglichkeiten wären durchaus vorhanden“, so Prattes.

Pflegerin und Rollstuhlfahrerin

APA/Barbara Gindl

Im Wesentlichen gibt es drei große Pflegebereiche: die Pflege im Wohnheim, die mobile Pflege sowie die 24-Stunden-Betreuung zu Hause. „Wir haben schon noch Lücken in der Betreuungsschiene zu schließen, und zwar für mehrstündige Betreuungen zu Hause und wirkliche Unterstützungsangebote. Da kann man schon noch einiges machen.“

Pflegende Angehörige oft überfordert

Denn generell leben über 80 Prozent aller Pflegebedürftigen zu Hause, und nicht selten seien pflegende Angehörige schlichtweg überfordert, sagt Anita Freismuth, Leiterin des Caritas Pflegewohnhauses in Hitzendorf - daher habe man so genannte „Entlastungstage“ eingeführt. „Das sind spezielle Tage im Jahr, da kann man die zu Betreuenden bei uns für einen Tag abgeben. Für sie wird ein Programm zusammengestellt, die machen mit beim normalen Tagesablauf, werden verpflegt, können sich ausrasten, eine Mitarbeiterin kümmert sich. Und die Personen, die normalerweise zu Hause pflegen, haben dann diesen Tag zur Verfügung.“

Vor allem Ängste und Sorgen treiben pflegende Angehörige bis zur Erschöpfung, heißt es - daher setzen die Experten der Caritas auf ein umfangreiches Informations-, Aus- und Weiterbildungsprogramm.

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