Bartenstein steigt bei Knapp AG ein

Ex-Wirtschaftsminister Martin Bartenstein (ÖVP) übernimmt 28,4 Prozent an der steirischen Knapp AG. Der Logistiker mit Sitz in Hart bei Graz machte zuletzt mit rund 3.500 Mitarbeitern 632 Millionen Euro Umsatz.

Die Knapp AG mit Sitz in Hart bei Graz ist ein international tätiges Unternehmen im Bereich Lagerautomation und Lagerlogistik-Software. Sie hat über 30 Standorte und machte 2016/17 (bis Ende März) mit rund 3.500 Mitarbeitern 632 Millionen Euro Umsatz; laut Firmencompass wies die Gruppe dabei einen Gewinn (EGT) von 34,13 Mio. Euro aus. Erst kürzlich wurde der Bau eines „Innovationszentrums“ sowie ein Großauftrag bekanntgegeben - mehr dazu in Knapp erhielt Millionenauftrag von Victorinox (8.5.2018) und in Knapp AG in Hart baut aus (16.3.2018).

Knapp Headquarter

Knapp AG

Bartenstein übernimmt nun 28,4 Prozent vom bisherigen Miteigentümer, der japanischen Daifuku Co LTD; zugleich nutzt die Familie Knapp ein Vorkaufsrecht auf Aktien der Daifuku und erhöht ihren Anteil auf 71,6 Prozent - Daifuku hatte 30 Prozent an der Knapp AG gehalten. Durch diese Übernahmen ist Knapp nun wieder zur Gänze in steirischer Hand.

„Kein Finanzinvestment“

Die Bartenstein Holding, über die die Anteile übernommen wurden, „sieht ihre Beteiligung an Knapp als langfristiges, industrielles Investment in eines der bestaufgestellten Technologieunternehmen Österreichs“: „Knapp gehört auf dem Materials Handling Weltmarkt zu den Top Ten mit weiter großem Wachstumspotenzial. Es ist für das Unternehmen sicherlich gut, dass es sich nicht um ein Finanzinvestment handelt, wo dann der Exit - also mit wie viel Gewinn steige ich nach drei bis fünf Jahren aus - im Vordergrund steht. Das ist überhaupt kein Thema. Nachhaltigkeit, stabile Eigentümerverhältnisse, das ist - glaube ich - gerade für ein Familienunternehmen wie Knapp wichtig“, so Martin Bartenstein.

Vorstand: „Positives Signal für die Mitarbeiter“

Nach dem Ausscheiden des bisherigen japanischen Miteigentümers erwartet sich der Vorstand der Knapp AG schnellere und pragmatische Entscheidungen und auch strategische Inputs durch die Familie Bartenstein, sagt Knapp-Geschäftsführer Gerald Hofer: „Da erwarte ich mir einfach auch mehr Input, ein aktives Zusammenarbeiten mit der Familie Knapp und der Familie Bartenstein, und das wird ein doch relativ großer Vorteil sein und ein positives Signal für die Mitarbeiter, dass das Headquarter dieses internationalen Konzerns gesichert in Österreich verbleiben wird.“

Mehrheitseigentümer Knapp bleibt für das operative Geschäft zuständig, Bartenstein - im Aufsichtsrat vertreten - werde sich nicht in das Tagesgeschäft einmischen, wie es heißt. Ziel der Knapp AG ist es, die Internationalisierung des Unternehmens weiter voranzutreiben.

Link: