„Yu-Gi-Oh!“ Der König der Spiele

Inmitten des Grazer Spielepalasts „Anigame“ matchen sich ein Mal im Monat Jugendliche im „Yu-Gi-Oh!“ - ein Sammelkartenspiel, das sich auch rund 20 Jahren nach seiner Veröffentlichung noch großer Beliebtheit erfreut.

Umgeben von Videospielen, Plüschtieren und anderen Merchandise-Produkten sitzen rund 15 Jugendliche, aus den Lautsprechern hört man Soundtracks bekannter Videospiele wie etwa „Super Mario“ oder „Zelda“. Ausgestattet mit ihrem Kartendeck, einer Spielunterlage und Würfel tauchen die Spieler ein in eine Welt voller Monster, Zauber und Fallen.

Vom Spaß-Spiel zum weltweiten Wettkampf

Die Manga-Serie des japanischen Zeichners Kazuki Takahashi gibt es seit 1996 - im deutschsprachigen Raum ist aber vor allem das Anime, die Zeichentricksendung, bekannt. Das heutige Kartenspiel hat allerdings nicht mehr viel mit der ursprünglichen Fernsehserie zu tun, meint Markus Peitler vom Grazer „Anigame“-Shop: „Wenn man die alte Serie kennt, sollte man am besten alles vergessen, was man in der Serie sieht, weil da sind Karten und Effekte dabei, die im echten Spiel überhaupt keinen Sinn machen würden und unfair wären.“

Über die Jahre hinweg veränderte sich das japanische Sammelkartenspiel durch den westlichen Einfluss immer mehr zum Wettbewerbsspiel, und so zählt „Yu-Gi-Oh!“ neben Magic und Pokémon zu den bekanntesten Sammelkartenspielen.

YU-GI-OH! Turnier

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Die Spielerszene ist zweigeteilt: Während die Hobby-Szene recht groß und recht jungen Alters ist, gibt es auch Spieler, die sich gegeneinander messen, betont Peitler: „So von 15 bis 30 würde ich ungefähr die Zielgruppe der wirklich Hardcore-professionellen Spieler ansetzen, die sich tagtäglich neue Idee einfallen lassen, wie sie beim nächsten Turnier groß dominieren werden.“

Wieder einmal Kind sein

Viele Jugendliche greifen zum Spiel, um unterhalten zu werden: „Ich fühl’ mich einfach kindlicher dadurch, und ich finde, das fehlt heutzutage auch einigen Leuten, dass sie einfach mehr Spaß haben“, erzählt Peitler, der selbst leidenschaftlich gerne Videospiele spielt.

Markus Peitler von Anigame

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Markus Peitler

Bei „Yu-Gi-Oh!“ haben beide Spieler eine gewisse Anzahl an Lebenspunkten, und man hat ein Kartendeck, das aus Monster-, Zauber- und Fallenkarten besteht. Mit einer Kombination dieser Karten muss man die Lebenspunkteanzahl des Gegners auf Null bringen.

Das Experiment mit den Karten

Gerade diese Herumexperimentieren mit den Fähigkeiten und Stärken der eigenen Karten macht „Yu-Gi-Oh!“ so spannend, betont Peitler: „Es ist einfach das Tüfteln am eigenen Deck, dass es so gut funktioniert, dass du dich selbst stärken kannst und den Gegner ausbremsen kannst, da musst du eine gute Balance finden.“

Zum Mitspielen braucht man ein Kartendeck mit mindestens 40 und maximal 60 Karten. Jede Karte darf dabei nur maximal drei Mal im Deck vorkommen; dazu gibt es auch eine offizielle Liste an verbotenen Karten: Diese dürfen nur ein bis zwei Mal oder sogar überhaupt nicht gespielt werden - diese Liste wird regelmäßig vom Kartenhersteller aktualisiert.

YU-GI-OH! Karten

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Manche Spieler verwenden bestimmte Matten, auf welchen die Zonen für die verschiedenen Karten, wie etwa die für Monster- oder Fallenkarten, eingezeichnet sind

Die „Yu-Gi-Oh!“-Turniere im Anigame finden zumeist einmal im Monat an einem Samstag statt. In der Turnierreihe gibt es eine Rangliste, die über das ganze Jahr geführt wird. Jedes Mal gibt es sogenannte „Booster Packs“ zu gewinnen, mit welchen man die eigenen Karten verstärken kann. Der Hauptpreis am Jahresende ist ein sogenanntes „Display“ - eine Kartenpackung mit 24 „Booster“. Zu den Turnieren kann man kann sich direkt im Anigame-Shop anmelden.

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