Zusatzkosten für Hochzeiten: Juristenpaar klagt
Reinmar Nindler und Charlotte Genschel wollen in der Orangerie im Grazer Burggarten den Bund fürs Leben schließen. Neben 1.800 Euro Miete und den offiziellen Gebühren für eine Eheschließung schickt ihnen die Stadt Graz aber nur dann einen Standesbeamten, wenn sie zusätzlich eine private Eventagentur buchen, und die kostet rund 500 Euro.
„Wo steht denn das?“
„Das ging dann so, dass ich mir überlegt habe, ok, das ärgert mich jetzt aber, weil ich hatte eben das Gefühl, dass das nicht sein kann - warum sollte die Behörde jetzt Geld machen können mit einer Hochzeit, wo steht denn das, und es ist ja so: Diese Agentur macht ja damit Geld“, schildert die Braut Charlotte Genschel.
„Das steht explizit im Gesetz“
Von der Stadt Graz heißt es, die Agentur würde für die entsprechende Bestuhlung und das Licht sorgen, auf Wetteränderungen reagieren und den Standesbeamten betreuen - alles Dinge, die das Brautpaar selbst organisieren könnte, sagt der Bräutigam Reinmar Nindler, der sich keine private Agentur vorschreiben lassen will: „Das muss man noch einmal betonen, das steht explizit im Gesetz, dass die heiratswilligen Paare außer zu diesen gesetzlich festgelegten Gebühren zu keinen weiteren Leistungen unter welchem Titel auch immer herangezogen werden dürfen.“
Die beiden Juristen sind nun die ersten, die sich gegen die zusätzlichen Kosten wehren und vor Gericht ziehen. In wenigen Tagen findet die Hochzeit statt - ein Vertreter der Agentur wird dabei sein. Ob das junge Paar die Rechnung dafür auch zahlen wird, wird aber das Gericht klären müssen.