Hubschrauberbergung kann künftig teuer werden
In den letzten Jahren häuften sich laut Werner Senn, dem Leiter der Flugpolizei im Innenministerium, Einsätze, bei denen Alpinisten nicht aus unverschuldeten Notsituationen geborgen werden mussten, sondern vermehrt Menschen gerettet wurden, die sich selbst aus grober Fahrlässigkeit in Gefahr gebracht hätten.
BM.I Flugpolizei
Beispielsweise, dass „jemand ins Gipfelbuch reinschreibt ‚Jetzt werden wir uns vom Hubschrauber abholen lassen‘ - auch das ist passiert, oder dass sich so wie in Tirol ein Bergsteiger zum sechsten Mal vom Berg hat abholen lassen. Es kann einfach nicht sein, dass solche Kosten der Steuerzahler bezahlt“, erklärt Senn.
Nicht alle Einsätze werden verrechnet
Die Flugpolizei wird deshalb künftig denjenigen, die sich grob fahrlässig in eine derartige Situation bringen, eine Rechnung für die Bergung schicken - ebenso wie jenen, die vorsätzlich eine falsche Notmeldung absetzen und so einen Rettungseinsatz anfordern. Alle, die nicht grob fahrlässig handeln und trotzdem in eine Notsituation kommen, werden laut Senn natürlich auch weiterhin ohne Kosten von der Flugpolizei gerettet.
Eine Bergung dauere im Schnitt eine Stunde und verursache rund 3.000 Euro an Kosten. Jährlich werden in Österreich 350 bis 400 Menschen unverletzt aus verschiedensten Situationen gerettet, „und ich gehe davon aus, dass wir zukünftig etwa ein Drittel verrechnen werden“, so Senn. In der Steiermark fliegt die Flugpolizei mit den Hubschraubern des Innenministeriums im Jahr übrigens rund 40 Einsätze.
Link:
- Flugpolizei (Innenministerium)