Integrationsprojekt für Gastronomie-Lehrlinge
Junge Menschen aus verschiedenen Ländern mit Asylstatus oder Aufenthaltsberechtigung erhalten in der „Talenteküche“ eine fachliche Vorbereitung auf eine Lehre in der Gastronomie. 26 Migranten sind seit drei Monaten dabei.
Restaurant zum Üben
Gearbeitet wird mit den jungen Frauen und Männern wie in der Schule, so der Geschäftsführer der Talenteentwicklung, Josef Missethon: „Wir haben hier zwei Schulklassen und in diesen Klassen wird am Vormittag Deutsch und Basisbildung unterrichtet, zum Beispiel Mathematik, am Nachmittag haben wir Fachausbildner, die spezielle Unterrichtseinheiten im Bereich Service und Küche machen. Zusätzlich haben wir ein Ausbildungsrestaurant dabei. Sechs von diesen Jugendlichen wandern jede Woche zu den Kunden, drei üben in der Küche und drei sind im Service.“
Lebensmittel neu kennenlernen
Neben dem Erlernen der Sprache, Serviceregeln und Rezepten geht es bei dem Projekt auch um das Miteinander. Jeden Tag wird gemeinsam gegessen, das selbstgekochte Menü verkostet, denn viele Lebensmittel und was man daraus machen kann, das lernen die jungen Talente erst hier kennen, so Projektleiterin und Ausbildnerin Isabella Huber: „Unsere Teilnehmer kommen aus verschiedensten Ländern, sie kennen nicht alle Getränke, dasselbe ist in der Küche. Uns würde es in anderen Ländern umgekehrt auch nicht anders gehen."
Talenteentwicklung
Unterstützt wird das Integrationsprojekt der Talenteentwicklung Missethon von Bund, Land, Stadt Graz, AMS Steiermark und der Wirtschaftskammer.
Praktikumsplätze für Teilnehmer
In weiterer Folge ermöglicht die Kooperation mit der Wirtschaftskammer Steiermark, einen der 50 Praktikumsplätze zu bekommen. Es ist eine Win-Win-Situation, so Christina Lind, die stellvertretende Landesgeschäftsführerin des Arbeitsmarktservices: „Einerseits wird damit der Fachkräftemangel gelindert und andererseits bekommt ein junger Mensch mit Migrationshintergrund die Chance, ein vollwertiges, weil arbeitendes Mitglied der Gesellschaft zu werden.“
Integration über Bildung und Arbeit
Auch für Wirtschaftskammerpräsident Josef Herk wirkt das Projekt dem Fachkräftemangel entgegen: „Das Projekt in diesem konkreten Bereich ist eine Innovation, wo junge Menschen mit Migrationshintergrund fit gemacht werden für eine duale Ausbildung. Wir haben jetzt aktuell 50 Gastronomieunternehmungen, die in Folge auch bereit sind, gut vorbereitete Damen und Herren zu übernehmen und eine dementsprechende Berufsausbildung in Aussicht zu stellen.“
Integration sei nur über Bildung und Arbeit möglich, so Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ): „Die Unternehmer sind bereit und nehmen junge Menschen auf, sie bekommen hier eine Ausbildung, sie lernen unser Leben kennen, sie können sich integrieren und aus meiner Sicht gibt es zwei Möglichkeiten, wie Integration funktionieren kann und eines davon ist Arbeit.“