Steirische Jugendliche werden immer dicker

Kinder und Jugendliche werden immer dicker. Jeder dritte Bub und jedes vierte Mädchen leidet bereits an Übergewicht, warnt die Österreichische Diabetes Gesellschaft. Das Land Steiermark will dem Trend entgegensteuern.

„Es ist unser Ziel, dass wir bewusst machen, dass sich die Kinder und Jugendlichen regional und saisonal ernähren sollen. Und dass im Sinne der Prävention auch wirklich auf das Körpergewicht Bedacht genommen wird“, betont Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner. Gemeinsam mit Agrarlandesrat Johann Seitinger (ÖVP) präsentierte sie am Mittwoch einen Maßnahmenkatalog für eine gesündere Jugend.

Kinder sollen Eltern erziehen

„Wir haben damals, als wir den Eltern beibringen mussten, wie man Müll trennt, den Kindern erklärt, dass das Mülltrennen wichtig ist und einen Sinn hat. Die Kinder haben diese Botschaft mit nach Hause genommen, und plötzlich hat das Mülltrennen funktioniert. Und genau so wollen wir es jetzt auch bei der Ernährung machen“, erklärt Seitinger.

Schwerpunkt übergewichtige Kinder - Club der ganz schön starken Kinder

ORF

Denn falsche Ernährung, mangelnde Bewegung und unzureichendes Wissen über gesunde Lebensmittel gehören zu den Hauptgründen für Übergewicht. Diese können schwere Spätfolgen wie Diabetes, Herzinfarkt oder Krebs verursachen.

Eigene Schulgärten für mehr Bezug zum Essen

Künftig sollen in jeder Schule und jedem Kindergarten eigene, kleine Gärten entstehen, um den Kindern und Jugendlichen mehr Bezug zu Lebensmitteln zu ermöglichen: „Ein Schulgarten hat für mich den Sinn, dass man ein Produkt vom Säen übers Wachsen bis hin zum Ernten miterleben kann. Dass man es dann kosten kann, schmecken und riechen“, so Seitinger. Ihm sei wichtig, dass die jungen Menschen wissen, dass eine gute Tomate nicht im Regal entsteht, sondern - dass sie vom Boden herauswächst. Eine gesunde Jause sollte jedenfalls aus Obst, Gemüse und Vollkornprodukten bestehen - und keinesfalls aus gezuckerten Getränken.

Gärtner und Bauern sollen dieses Projekt unterstützen. Die Kosten der Schulgärten seien nicht hoch, gibt sich Seitinger überzeugt. Er hofft daher auf die Mithilfe der Gemeinden als Schulträger. Auch die Erweiterung von bereits bestehenden Projekten, wie „Schule am Bauernhof“ und der Besuch von Bäuerinnen in Schulen ist geplant.

Fortbildungsserie „Regional und frisch auf den Tisch“

Ab Herbst soll es mit „Regional und frisch auf den Tisch“ auch eine Fortbildungsserie für Lehrer geben - diese wird von Landwirtschaftslehrern für Biologie- bzw. Ernährungs- und Haushaltslehrern abgehalten.