US-Schutzzölle: Steiermark besonders betroffen
Den Konflikt mit Zöllen auf US-Produkte weiter anzuheizen, würde einen Handelskrieg anzetteln - und davon hält man bei der Industriellenvereinigung in der Steiermark nichts. Denn die USA sind unser zweitwichtigster Handelpartner.
„Eskalation unverantwortlich“
Hier eine Eskalation aufs Spiel zu setzen, wäre unverantwortlich, sagt Gernot Pagger, Geschäftsführer der Industriellenvereinigung Steiermark. Die US-Schutzzölle auf Stahl, Eisen und Aluminium könnten einer Studie des Wirtschaftsforschugnsinstituts zufolge 50.000 Arbeitsplätze in den USA und 20.000 in Europa fordern, 500 in Österreich, rund 250 in der Steiermark.
„Europa, Österreich und die Steiermark werden sicher nicht so stark betroffen sein wie die USA selbst, aber wenn die Maßnahmen so kommen wie sie im Raum standen, dann wird es auch in der EU zu Jobverlusten kommen, die man auf anderen Märkten zu kompensieren versuchen wird - was aber nicht so einfach ist“, betont Gernot Pagger von der Industriellenvereinigung Steiermark. Der Zukunftsmarkt Asien bietet viel Potential - aber mittel- und langfristig. Auf die USA kann und will man heute nicht verzichten.
Viele Fragen ungelöst
Aber noch stehen viele Fragezeichen im Raum, noch sind Folgen und Konsequenzen der Zölle nicht genau absehbar, sagt Pagger: „Einen Preisdruck könnten wir dann spüren, wenn Stahl aus anderen Regionen der Welt, der nicht mehr in die USA geliefert werden kann, nach Europa kommt und hier die Wettbewerbsfähigkeit der österreichischen Stahl produzierenden Unternehmen gefährdet. Da ist allerdings dann die europäische Kommission gefordert, den heimischen Markt zu schützen.“
Die Zukunft des freien Handels weltweit ist mit diesen US-Schutzzöllen gefährdet, warnt Pagger. Eine Situation, die man mit dem Freihandelsabkommen TTIP hätte vermeiden können.