Wohnen in der Steiermark besonders günstig

In der Steiermark kauft und wohnt man im Österreich-Schnitt besonders günstig. Aber auch hier gilt laut der steirischen Wirtschaftskammer: Ausnahmen bestätigen die Regel. So ist der Ballungsraum Graz nach wie vor ein teures Pflaster.

Der Preisvergleich für den Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer fußt auf 111.000 Immobiliengeschäften, die im Vorjahr österreichweit abgewickelt wurden, als auch auf rund 7.000 Maklerbefragungen. Daraus lässt sich laut Gerald Gollenz, Fachgruppenobmann der Immobilien- und Vermögenstreuhänder in der Wirtschaftskammer, erkennen: „Wir liegen im gesamten Wohnbereich - Häuser, Grundstücke, Wohnungen - weit im hinteren Drittel von Österreich. Das heißt, man wohnt in der Steiermark im Durchschnitt nach wie vor am günstigsten in Österreich.“

Teils enorme regionale Unterschiede

Die regionalen Unterschiede sind aber teils enorm: Im Bezirk Murau sind Baugründe, Wohnungen und Häuser am günstigsten, in Graz und seinem Speckgürtel am teuersten. Eine neue Eigentumswohnung im Bezirk Murau kostet im Schnitt rund 1.400 Euro pro Quadratmeter, in Graz mehr als das doppelte, nämlich 3.000 Euro.

Immobilie Wohnung

APA/Georg Hochmuth

Der Preisvergleich für den Immobilienpreisspiegel der Wirtschaftskammer fußt auf 111.000 Immobiliengeschäften

Dass die Statistik Austria, aber auch Immobilienplattformen zu anderen, nämlich höheren Preisen kommen, kritisiert und erklärt Gollenz so: „Erstens haben wir keine Angebotspreise, sondern tatsächliche Transaktionspreise. Bei den anderen werden teilweise Äpfel mit Birnen verglichen: Ich brauche nur eine schlechte Wohnung mit viel Aufwand verbessern, dann kostet sie natürlich mehr. Das heißt aber nicht, dass das Wohnen teurer geworden ist, sondern die Qualität ist gestiegen.“

Auch Größe und Ausstattung zählen

Am Immobilienmarkt zähle längst nicht mehr nur die Lage, auch Größe und Ausstattung seien wichtige Faktoren, so Gollenz. In Graz stoße man im obersten Preissegment, aber auch schlicht räumlich an Grenzen - Umdenken der Politik sei gefordert: „Graz muss schauen, dass man ein bisschen nachverdichtet, immer nur an der Peripherie bauen, ist nicht das, was wirtschaftlich ist. Aber es muss nicht jeder in Graz wohnen. Ich bin der Meinung, dass man im Umkreis - ich sage 20, 30 Autominuten - qualitativ wohnen kann“, so Gollenz.

Für Geschäftslokale gilt übrigens dasselbe Stadt-Land-Gefälle: Knapp vier Euro kostet der Quadratmeter Geschäft im Bezirk Murtal - 36 Euro sind es in Graz.

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