Siemens modernisierte Grazer Drehgestell-Werk
Die beiden Maschinen ersetzen zwei der vier alten Bohrwerke, von denen zwei weitere noch in Betrieb bleiben. Der Vorteil der neuen Maschinen ist, dass sie wesentlich mehr Werkzeuge integriert haben - 180 gegenüber rund 100 früher - und notwendige Wechsel etwa von Bohrköpfen schneller und im laufenden Betrieb gemacht werden können, so Werkstättenleiter Josef Kaufmann. Damit werden die Drehgestell-Rahmen um 30 Prozent schneller als bisher bearbeitet.
Das Grazer Werk werde, so heißt es von Siemens, ständig am letzten Stand gehalten, vor drei Jahren wurden etwa Schweißroboter in Betrieb genommen. Das Aufstellen der neuen Maschinen in der Größe eines Einfamilienhauses bis zur technischen Abnahme dauerte rund ein Jahr.
„Die Schlüsselkompetenz schlechthin“
„Das Drehgestell ist die Schlüsselkompetenz schlechthin“, sagte Arnulf Wolfram, Chef der Siemens Österreich-Division Mobility, bei der offiziellen Inbetriebnahme am Mittwoch. So muss ein Drehgestell zum Beispiel Geschwindigkeiten von über 300 km/h aushalten und eine Lebensdauer von rund 30 Jahren haben, bei Millionen abgespulter Kilometer.
Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ) lobte bei der offiziellen Eröffnung - die Maschinen sind seit Anfang Juni in Betrieb - die Entscheidung für die Investition am Standort Graz: „Das ist eine weitere Aufwertung des Welt-Kompetenzzentrums von Siemens“. Laut dem Konzern werden rund 130 Mio. Euro an Einkaufsvolumen pro Jahr regional ausgegeben.
Heuer schon über 1.600 Drehgestelle produziert
Im Werk Graz sind rund 980 Mitarbeiter beschäftigt, rund 50 Lehrlinge werden ausgebildet. Seit Jahresbeginn wurden in Graz über 1.640 Drehgestelle produziert, für Trams, U-Bahnen und andere Schienenfahrzeuge. Die Jahreskapazität liegt bei rund 2.500 Fahrwerken. Eine Höchstzahl wurde vor rund zehn Jahren mit über 3.000 erreicht.
Link:
- Siemens-Werk in Graz (Siemens)