Landesbeteiligung oft nur Verlustbringer

Nach der Entscheidung des Landes, sich komplett aus der Hypo Steiermark zurückzuziehen, hegt das Land offenbar keine weitere Verkaufsabsichten. Insgesamt ist das Land an knapp 40 Unternehmen beteiligt, Gewinne gibt es aber kaum.

Am Donnerstag beschloss die Landesregierung, die Landesanteile an der Hypo-Bank zu verkaufen - mehr dazu in Land verkauft Hypo-Steiermark Anteile an RLB. Weitere Verkäufe stehen nicht im Raum; viele der etwa 40 Unternehmen, an denen das Land beteiligt ist, seien aber Verlustbringer.

Über 600 Mio. für die Krankenanstalten

Der größte Brocken unter den Landesbeteiligungen ist die KAGes, die Krankenanstaltengesellschaft - sie gehört zu 100 Prozent dem Land und agiert naturgemäß nicht gewinnorientiert. Dieses Jahr fließen laut Finanzressort mehr als 600 Millionen Euro an die KAGes.

Energie Steiermark: Satte Dividende

Es gehe um eine strategische Beteiligung des Landes, um die Basisinfrastruktur zu erhalten - genau wie bei der Energie Steiermark, die zu 75 Prozent dem Land gehöre, so Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer (SPÖ). Die Energie Steiermark sorge auch als einziges Unternehmen mit Landesbeteiligung für satte Dividenden: „Das ist absolut klar, dass die Beteiligungen der Energie Steiermark in vollem Umfang erhalten bleibt. Aus der Beteiligung der Energie Steiermark heraus profitieren wir auch massiv durch eine ausgeschüttete Dividende“, so Schickhofer.

Mit Hypo-Verkauf kein Familiensilber verscherbelt

Diese Dividende betrug in den vergangenen Jahren etwa 41 Millionen Euro - und das sei auch der große Unterschied zur Hypo-Bank, so Schickhofer: Aus dieser Beteiligung sei es zu keinen Dividenden-Ausschüttungen gekommen.

Der Verkauf der Hypo-Anteile an die Raiffeisen-Landesbank sei daher ein strategischer Schritt gewesen, betont Landeshauptmann Hermann Schützenhöfer (ÖVP): „Wir haben nichts verscherbelt, wir haben auch nichts zu verscherbeln, wir haben auch gut verhandelt, die Zeiten ändern sich, und es ist nicht die strategische Absicht der Landesregierung, sich an Banken zu beteiligen.“

Beteiligungen sichern tausende Arbeitsplätze

Anteile hält das Land Steiermark unter anderem am Mobilitätscluster AC-Styria, der Forschungsgesellschaft Joanneum, dem Steiermark Tourismus, an diversen Seilbahnbetrieben bis hin zu den Tierparks Herberstein und Mautern; auch Museen oder die Theaterholding gehören zum Teil dem Land, sind aber eher Verlustbringer.

Die Beteiligungen wirken sich zwar nicht immer positiv aufs Budget aus, aber auf Arbeitsplätze: Das Land Steiermark ist durch seine Beteiligungen Arbeitgeber für knapp 19.000 Menschen.