Zu wenig Sonne verursacht Kurzsichtigkeit

Die Zahl der Kinder mit Kurzsichtigkeit steigt, weltweit und auch in der Steiermark. Nicht nur Genetik und die verstärkte Nutzung von modernen Medien sind dafür verantwortlich - den Augen fehlt laut Experten Sonnenlicht.

Kurzsichtigkeit, auch Myobie genannt, ist laut Welt-Gesundheits-Organisation ein immer größer werdendes Problem. In Teilen Asiens sind bereits mehr als 90 Prozent der bis zu 20-Jährigen kurzsichtig. In Europa sind die Zahlen weniger dramatisch, steigen aber ebenfalls deutlich an.

Fast jeder zweite junge Mensch ist kurzsichtig

Andrea Langmann, von der Augenklinik am Landeskrankenhaus in Graz verweist auf Untersuchungen: „Die Zahl der kurzsichtigen Kinder in Österreich und im gesamten europäischen Raum steigt. Abhängig von den Ländern finden wir bei uns bei den 20-Jährigen bis zu 46 Prozent Myobien und jedenfalls deutlich mehr als bei der älteren Bevölkerung.“

Augenuntersuchung, Kurzsichtigkeit

APA/HELMUT FOHRINGER

46 Prozent der 20-Jährigen in Österreich sind kurzsichtig

Kinder häufiger ins Freie schicken

Dafür gibt es laut der Expertin mehrere Gründe: Einerseits spiele die Genetik mit. Kurzsichtigkeit kann also vererbt werden. Außerdem würden sich Kinder immer mehr mit Dingen beschäftigen, die direkt vor ihnen sind. Also Handys, Tablets oder auch Bücher. Der Blick in die Ferne kommt dabei zu kurz. Auch dadurch verändert sich das Auge. Weiters fehlt den Augen das Sonnenlicht, sagt Andrea Langmann: „Wenn wir bedenken, dass wir in den Räumen eine Lichtstärke von ungefähr 500 Lux haben und an einem auch wolkigen Tag 10.000 Lux, dann weiß man schon, dass das einen Unterschied macht.“

Durch das Licht werden die Netzhaut und das Augen-Längenwachstum beeinflusst. Das führt schlussendlich zur Kurzsichtigkeit und steigert auch das Risiko für Augen-Erkrankungen. Für die Behandlung werden spezielle Kontaktlinsen und Tropfen verwendet. Generell rät Langmann aber, Kinder täglich zwei bis drei Stunden ins Freie zu schicken.