Rückhaltebecken in Pinggau offiziell eröffnet

In Pinggau im Bezirk Hartberg-Fürstenfeld ist am Freitag offiziell ein neues - jahrelang gefordertes - Hochwasserrückhaltebecken eröffnet worden. Seinen ersten Härtetest bestand es schon diese Woche.

Der Wasserstand des Tauchenbachs ist derzeit doppelt so hoch wie normal. Ab sofort bricht aber ein Stahlbetonbecken seinen Fluss - 14,9 Meter hoch und 68 Meter lang, so groß wie sechs Fußballfelder, das Fassungsvermögen beträgt 221.000 Kubikmeter.

Rückhaltebecken Pinggau

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Das Rückhaltebecken - es kostete 4,6 Mio. Euro - wurde für ein hundertjähriges Hochwasserereignis konzipiert und soll den Ortsteil Laufnitzdorf, ein Gewerbegebiet und die B63 schützen, sagt der Pinggauer Bürgermeister Leopold Bartsch (ÖVP): „Das hat für uns eine ganz große Bedeutung, eine besondere Wichtigkeit - es schützt nachhaltig Vermögen, nicht nur bei den Privatpersonen, sondern auch bei den Gewerbebetrieben. Nach menschenmöglichem Maß haben wir alles getan, um hier die Sicherheit zu haben.“

Rückhaltebecken Pinggau

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Seitinger: „Die Natur spielt ihre Kraft voll aus“

Der zuständigte Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) bringt noch eine andere Dimension zur Sprache: Der Mensch provoziere die Natur, und es sei für den Klimaschutz bereits fünf nach zwölf. Die Schäden, die Hochwasser in den vergangenen 15 Jahren allein in der Steiermark angerichtet haben, bezifferte Seitinger am Freitag mit zwei Milliarden Euro.

„Es ist leider so, dass die Natur ihre Kraft voll ausspielt, und es gilt hier, einen sofortigen Umkehrschub einzuleiten - dieses Rückhaltebecken ist eines von 150, die wir bisher schon in der Steiermark gebaut haben, 40 weitere kommen noch. Wir müssen Schutzbecken bauen, wir müssen die Bevölkerung im Bewusstsein schärfen, wir müssen auch neue Systeme finden, die Bevölkerung rechtzeitig zu warnen, und wir müssen vor allem in der Raumordnung restriktiver sein, neben den Klimaschutzmaßnahmen, die das allerwichtigste sind“, so Seitinger.

Bischof: Kirche sammelt Geld für Unwetteropfer

Besorgt über die Unwetter und deren Auswirkungen zeigt sich auch Diözesanbischof Wilhelm Krautwaschl: Es sei schlimm mitanzusehen, wie mühselig erwirtschaftetes Hab und Gut innerhalb weniger Stunden verloren geht, so der Bischof in einer Aussendung. Ein Teil des beim Jubiläumsgottesdienst am 24. Juni gesammelten Geldes werde man den Opfern der Naturkatastrophe widmen, so Krautwaschl, der auch den vielen Helfern für ihren Einsatz dankt.