Steirercola profitiert von Coca-Cola-Boykott

Der Aufruf von SPÖ-Chef Michael Schickhofer, Coca-Cola zu boykottieren und zu Steirercola zu greifen, schlägt hohe Wellen. Bei den Produzenten von Steirercola, die Schickhofer am Freitag besuchte, stehen die Telefone seitdem nicht still.

SPÖ-Steiermark-Chef und Landeshauptmann-Stellvertreter Michael Schickhofer sorgte vor wenigen Wochen als Reaktion auf die US-Strafzölle mit seinem Boykottaufruf bezüglich amerikanischer Produkte für mediales Echo das über die steirischen Landesgrenzen hinausging - mehr dazu in US-Zölle: Schickhofer für Verzicht auf Coca-Cola (26.4.2018).

Schickhofer hält an dem Boykott-Aufruf fest

Trotz Kritik und einiger spöttischer Kommentare weicht Schickhofer nicht davon ab, dazu aufzurufen auf amerikanische Produkte, wie eben Coca-Cola zu verzichten. Bei einem Betriebsbesuch beim Produzenten der Marke „Steirercola“ am Freitag in Vorau in der Oststeiermark betonte Schickhofer noch einmal, man müsse sich gegen die „unfairen Methoden" von Donald Trump zur Wehr setzen.“

Besuch Michael Schickhofer Steirercola Vorau

ORF

Michael Schickhofer besuchte am Freitag den Produzenten von Steirercola

Bei der Firma Haider in Vorau werden seit mehr als 120 Jahren Getränke abgefüllt und gehandelt. Das sogenannte Steirercola ist Teil der Eigenmarken-Serie, rund 150.000 Liter werden pro Jahr davon produziert und zumeist an die regionale Gastronomie verkauft. Zu finden ist es aber auch in Getränkeautomaten.

David gegen Goliath

Geht es nach Michael Schickhofer sollen die Produktionszahlen in Vorau künftig deutlich steigen. Der Betriebsbesuch am Freitag war sozusagen die nächste Runde im selbst ausgerufenen David-gegen-Goliath-Kampf, mit dem der steirische SPÖ-Chef ein Zeichen gegen Donald Trump und die Strafzölle der USA auf Stahl und Aluminium setzen will: „Trump greift auch die Obersteiermark mit Strafzöllen an und wenn jemand die Obersteiermark angreift, wenn die obersteirische Stahlindustrie und auch die Autoindustrie in einer komplett unfairen Art und Weise angegriffen und bedroht werden, kaufe ich sicherlich nichts mehr von den Amerikanern“, so Schickhofer wörtlich.

Unbeeindruckt von Kritik

Auf die massive Kritik seitens Coca Cola Österreich und der mächtigen Gewerkschaft ProGe, der Boykottaufruf gefährde bis zu 1.000 heimische Arbeitsplätze, lautete die Antwort von Schickhofer: „Dort kommt die Chemie aus Amerika, bei uns ist alles steirisch. Wir schauen auf die steirischen Arbeitsplätze und unterstützen unserer regionalen Produzenten. Es ist der richtige Zeitpunkt auf einen steirischen Betrieb und auf ein steirisches Produkt zu setzen.“

Steirercola profitierte von Boykottaufruf

Eine Haltung, die zumindest beim Steirercola-Produzenten für Begeisterung sorgt. Geschäftsführer Erwin Haider spricht von überwältigenden Reaktionen nachdem Aufruf von Michael Schickhofer, auf Coca-Cola aus den USA zu verzichten und stattdessen zu Steirercola zu greifen: „Es wird ständig im Büro angerufen, wo man das Steirercola bekommt. Die Umsätze steigen, für uns ist das eine sensationelle Geschichte.“