Unverständnis nach Volksbefragung in Mureck

Das Ergebnis der Volksbefragung in Mureck über einen Bezirkswechsel sorgt bei Bürgermeistern im Bezirk Südoststeiermark für Unverständnis. Sie befürchten Einbußen und eine Schwächung des gesamten Bezirkes.

In Mureck im Bezirk Südoststeiermark stimmten die Bürger am Sonntag darüber ab, ob die Gemeinde im Bezirk bleiben oder nach Leibnitz wechseln soll. 78,8 Prozent der Murecker stimmten für einen Wechsel - mehr dazu in Mureck: Fast 80 Prozent für Bezirkswechsel

Einschnitte bei Polizei befürchtet

St. Peter am Ottersbach ist die Nachbargemeinde von Mureck. Für den ÖVP-Bürgermeister Reinhold Ebner stößt die Volksbefragung auf wenig Verständnis. Er befürchtet Einschnitte, etwa bei der Polizei: „Wir haben schon einmal einen großen Einschnitt gehabt bei der Strukturreform, indem dass uns Weinburg damals abhandengekommen ist, da haben wir natürlich 1.000 Einwohner verloren und 1.000 Einwohner ist eine Planstelle und diese Planstelle ist schon fast verloren gegangen.“

Mureck

ORF

Mureck sei eine Säule für die Region, der Bezirk Südoststeiermark müsse in voller Stärke vorhanden bleiben. Dieser Meinung ist auch die ÖVP-Bürgermeisterin von Bad Gleichenberg, Christine Siegel: „Aus meiner Sicht, sage ich, dass diese Änderung eine absolute Schwächung für den Bezirk Südoststeiermark wäre und ich glaube, das dürfen wir nicht zulassen."

Entwicklungsplan für Mureck gefordert

Der Bürgermeister von Feldbach, der Hauptstadt des Bezirks Südoststeiermark, Josef Ober (ÖVP) wertet die Situation als Aufschrei Murecks. Über die Parteigrenzen hinweg macht er sich für eine Finanzspritze des Landes stark: „Ich fordere für Mureck einen starken Entwicklungsplan, auch eine starke Unterstützung des Landes, weil Bürgermeister Vukan unter derzeitigen Umständen diese Stadt nicht dementsprechend beleben kann.“ Das sei auch deshalb schwierig, weil Leibnitz viel Kaufkraft abziehe, so Ober.

Leibnitzer Bürgermeister hält Wechsel für gut

Der Leibnitzer Ortschef Helmut Leitenberger würde die Gemeinde Mureck und seinen Parteikollegen mit offenen Armen begrüßen: „Wir nehmen jeden gern auf, und Mureck war immer ein Ort, der vieles zu bieten gehabt hat, also ich rede nicht nur von Mureck, sondern auch die Gemeinden rundherum, also ein toller Raum und die Mur verbindet uns eigentlich, also das wäre schon was Gutes.“ Am 26. Juni wird der Murecker Gemeinderat darüber abstimmen, ob ein Ansuchen beim Land bezüglich eines Bezirkswechsels gestellt wird.

Die Bewohner von Murfeld im Bezirk Südoststeiermark haben schon Anfang März über ihre Eigenständigkeit abgestimmt. Eine Mehrheit - 68 Prozent - sprach sich für die Zusammenlegung mit zwei benachbarten Gemeinden im Bezirk Leibnitz aus - mehr dazu in Murfeld: Vor Aufteilung noch viel zu tun (12.3.2018).