Steirer entwickeln intelligente Züge

Wie wichtig das Thema Digitalisierung im Bahnbereich ist, darüber wird derzeit in Graz diskutiert. Ob Passagierleitsystem oder Internetanschlüsse in den Abteilen – von intelligenten Zügen sollen vor allem die Passagiere profitieren.

Zukunftsvisionen über die Digitaliserung im Bahnbereich beschäftigen derzeit Experten aus Industrie, Wirtschaft und Forschung bei „Railcontact“, ein Fachkongress der Bahnindustrie, der vom Mobilitätscluster AC Styria veranstaltet wird.

Zukunftsvisionen mit großen Chancen

Für die Mitgliedsbetriebe des Mobilitätsclusters, wie etwa die Grazer Unternehmen Siemens Mobility oder PJ Messtechnik, biete die Digitalisierung große Chancen, so Wolfgang Vlasaty, Geschäftsführer des Mobilitätsclusters AC Styria. Mithilfe eingebauter Sensoren sollen Zugbetreiber immer über den technischen Zustand der Züge Bescheid wissen. „Das ist eine Vision, die es da gibt, dass der Zug künftig dem Betreiber digital sagt, welche Probleme es gibt, und dass im Bahnhof an der Endstation der Wartungstrupp mit den Ersatzteilen bereits vor Ort ist und die Reparatur durchgeführt werden kann. Und der Zug dann sofort wieder im Einsatz ist“, so Vlasaty.

Digitales Serviceheft aus der Steiermark

Die Software für die Wartung und Instandhaltung aller Züge der Deutschen Bahn, das digitale Serviceheft, stamme aus der Steiermark, so der Mobilitätscluster-Geschäftsführer. Die steirischen Unternehmen arbeiten zudem an intelligenteren Güterzügen: Radnabendynamos liefern den Strom für Sensoren. Diese Sensoren beinhalten Daten, wie die Lasten verteilt sind oder wo sich bestimmte Waren gerade befinden.

Deutsche Bahn

APA/dpa/Kay Nietfeld

Laut Wolfgang Vlasaty werde die heimische Eisenbahnindustrie maßgebend unterschätzt - so sollen wir die höchste Dichte an Patenten pro Einwohner weltweit in diesem Bereich haben.

Einführung eines Passagierleitsystems

Künftig soll der Passagier mittels Tracking-System den Bahnsteig für den Anschlusszug finden können. „Das würde sich sicher anbieten, Passagierleitsysteme zu entwickeln, die es dem Passagier ermöglichen, wenn er den Zug verlässt, den nächsten Bahnsteig zu finden und den nächsten Zug. Ein Tracking, wie schaut es aus mit Verspätungen und Anschlüssen ist für den Passagier sehr, sehr wichtig und wertvoll in der Zukunft“, betont Vlasaty. Ihm zufolge sollen auch in jedem Abteil Internetanschlüsse eingerichtet werden, um optimale Arbeitsbedingungen für Berufstätige zu schaffen.

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