Konflikte mithilfe von Mediation lösen

Konflikte positiv lösen zu können - das steht im Zentrum der Veranstaltungen zum „Tag der Mediation“. Mediatoren helfen als Vermittler bei der Verständigung innerhalb schwieriger Situationen, wie etwa Scheidungen - aber auch in Firmen und Schulen wird Mediation immer wichtiger.

Allein im Vorjahr mussten rund 18.000 Kinder in Österreich die Scheidung ihrer Eltern miterleben - die Zahl der Trennungen von Paaren die nicht verheiratet waren und Kinder haben, wird hier noch nicht berücksichtigt. In Situationen, in denen ein rücksichtvolles Miteinander nicht möglich scheint, kann Mediation - also professionelle Vermittlung - helfen.

„Eltern gemeinsam erleben“

„Es ist wichtig, dass Eltern ihre Gesprächsbasis aufrecht erhalten, wenn sie Kinder haben, um weiterhin miteinander in Kontakt zu sein, auch wenn sie geschieden sind. Es ist für das psychische Wohlergehen der Kinder sehr wichtig, dass sie ihre Eltern gemeinsam erleben können - in einer Einheit und in einer freundlichen Atmosphäre“, betont Mediatorin Susanne Lederer. Die Hauptaufgabe der Mediatoren sei es, die Gesprächsbasis für ein Gespräch zu schaffen - dabei gehe es weniger um Tipps, als um die individuelle Suche nach Möglichkeiten, wie ein Gespräch funktionieren kann.

Weihnachtsfrieden 2017 im Joanneum

Steirische MediatorInnen

Gesprächsklima auch im Arbeitsalltag wichtig

Wie wichtig ein gutes Gesprächsklima auch im Arbeitsalltag ist, bemerke man zunehmend in der Wirtschaft, erzählt Lederer. Immer mehr Unternehmen würden Mediatoren beschäftigen - denn Konflikte im Betrieb kosten Geld, so Lederer: „Ich glaube, die Sensibilisierung tritt ein, dass man merkt, dass durch Konflikte die Produktivität enorm beeinträchtigt wird.“ Durch Mediation könne man relativ rasch Lösungen finden und damit auch wieder die Produktion von Teams und Arbeitsgruppen steigern.

Mit „Peer-Mediatoren“ Schulkonflikte lösen

Ohne Konflikte ist es aber auch für Kinder und Jugendliche viel leichter sich gut zu entwickeln und auch gut zu lernen. Deshalb werden in Schulen immer häufiger sogenannte „Peer- Mediatoren“, also Vermittler, die aus der gleichen Gruppe kommen, ausgebildet. „Man geht in einen Konflikt ganz anders hinein, wenn man die Hintergrundinformationen dazu weiß und man tut sich dann auch leichter und ändert sein Verhalten im Konflikt“, so ein Schüler.

„Also ich bin früher total anders in Konflikte hineingegangen. Ich habe einfach meine Seite vertreten und bin nicht mehr hinuntergegangen von meiner Meinung, aber ich habe dann gemerkt, dass es andere Wege gibt, wie man zu einer Lösung kommen kann“, meint eine Schülerin. Die Probleme, mit welchen die Mitschüler auf sie zukommen seien oft Beschimpfungen oder allgemeine Streitereien, so die Peer-Mediatoren.

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