Vordernberg setzte neues Sicherheitspaket um

Nach Fluchtversuchen und Übergriffen auf Polizisten ist das bereits 2017 geplante Sicherheitspaket für das Schubhaftzentrum Vordernberg nun umgesetzt worden: Neu sind unter anderem spezielle Schulungen für Polizisten.

Rund 135 Menschen, die kein Aufenthaltsrecht mehr in Österreich haben und das Land verlassen müssen, sind derzeit im Anhaltezentrum Vordernberg untergebracht. Neben mehreren Fluchtversuchen kam es dort im Vorjahr auch zu Übergriffen auf Polizisten - 50 Polizisten wurden verletzt, zehn von ihnen schwer - mehr dazu in Vordernberg: Anstaltsleitung reagiert (23.2.2018).

Weniger Kontakt zu Häftlingen

Nun ist das Team um einen ehemaligen Cobra-Beamten reicher. Seine Aufgabe ist es, die Polzisten zu trainieren sowie ein Team für Notfälle auszubilden: „Wir setzen jetzt Maßnahmen in der Aus- und Fortbildung im Bezug auf Einsatztaktik und Einsatztechnik wie auch der Fortführung der Taserausbildung, die uns ja jährlich vorgeschrieben ist“, schildert der Leiter des Schubhaftzentrums, Herwig Rath.

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Nach den zahlreichen Vorfällen sei eine weitere Konsequenz, dass Polizistinnen nun weniger direkten Kontakt mit den Schubhäftlingen hätten: „Es hat sich im Umgang mit den Insassen gezeigt, dass die Anweisungen der weiblichen Beamten ignoriert oder überhaupt nicht befolgt wurden. Das führt dann zu Komplikationen, die man damit ausschließen kann, wenn man weniger weibliches Personal im bereich der Wohngruppen hat“, betont Rath.

Zusätzliche Stachelbandrollen und Kameras

Nach den zahlreichen Fluchtversuchen im Vorjahr und den Beschwerden aus der Bevölkerung wurde das Schubhaftzentrum nun auch nach außen hin zusätzlich abgesichert: „Wir haben jetzt die äußere Sicherung soweit komplett zu Ende geführt, dass wir zusätzliche Stachelbandrollen angebracht haben - soweit das auch international vorgesehen ist. Wir haben uns also den internationalen Standards angepasst“, so Rath.

Auch die die Anzahl der Videokameras wurde auf 42 Stück erhöht. Gelungene Fluchtversuche habe es seit der Umstellung keine mehr gegeben, so Rath.