AK: Kinderbetreuung weiterhin suboptimal

Die AK Steiermark hat den „5. Kinderbetreuungsatlas“ vorgelegt: Im Vergleich zu den Vorjahren zeigt er zwar leichte Verbesserungen, aber auch, dass die Kinderbetreuung nicht mit Arbeitsrealität der Eltern mithalten kann.

Die Arbeiterkammer hat am Freitag zum insgesamt fünften Mal den sogenannten Kinderbetreuungsatlas der Steiermark präsentiert. Von den 287 steirischen Gemeinden erfüllen 124, also etwas weniger als die Hälfte, die Kriterien für die Kategorie A. Das heißt, dass eine Gemeinde eine Betreuungseinrichtung für Kinder unter drei Jahren, ein Ganztageskindergarten und eine Nachmittagsbetreuung für Volksschulkinder haben muss.

Mangel an Ganztageskindergärten

Spärlicher gesät sind jene Gemeinden, die den zusätzlichen Kriterien des „Vereinbarkeitsindikators für Familie und Beruf“ (VIF) gerecht werden. „Nur“ 59 Gemeinden bieten Betreuungsmöglichkeiten für Kinder von null bis zehn Jahren mit Öffnungszeiten an, die beiden Elternteilen eine Vollzeitbeschäftigung ermöglicht. In 90 Gemeinden werden Kinder in einem Halbtageskindergarten betreut. 24 Gemeinden bieten keine Betreuung von unter Dreijährigen.

„Schwer möglich“

„Es werden zwar Einrichtungen gebaut – seit 2014 waren es 90 Kinderkrippen und zwölf Kindergärten, aber es ist nach wie vor zu wenig. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie ist schwer möglich“, so Bernadette Pöcheim, Leiterin des AK-Frauenreferats.

Verbesserte Öffnungszeiten

Als positiv erweisen sich die verbesserten Jahresöffnungszeiten in den Ferien durch die Kooperationen der Kindergärten innerhalb einer Gemeinde und angrenzender Gemeinden. Verbesserte Tagesöffnungszeiten bei mehreren Einrichtungen einer größeren Gemeinde oder Stadt sind ebenfalls erkennbar.

Forderung: Berufstätige Eltern berücksichtigen

Fortschritte seien zwar erkennbar, dennoch gebe es Lücken, sagte AK-Präsident Josef Pesserl: „Die Betreuungssituation hat sich in den letzten Jahren sukzessive verbessert – von einer flächendeckenden Betreuung kann jedoch nicht gesprochen werden. Die zeitlichen Anforderungen an die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer wie auch die von ihnen verlangte Flexibilität steigen ständig. Es ist daher dringend erforderlich, flächendeckend ausreichende Kinderbetreuungsangebote zu schaffen.“

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