„Dirty Air“ sorgt für Wirbel in der Formel 1

Die Luftqualität in Spielberg ist hervorragend. Und doch sorgt „Dirty Air“ für Ärger beim Formel-1-Rennen auf dem Red Bull Ring. Durch dieses Phänomen der „schmutzigen Luft“ wird das Überholen auf den Grand-Prix-Kursen fast unmöglich.

Diese Sommerfrische genießen auch die Formel-1-Fans und -Fahrer diese Woche im Murtal. Und doch sorgt „Dirty Air“ für Ärger beim Gastspiel von Weltmeister Lewis Hamilton und seinen Rivalen auf dem 4,318 Kilometer langen Red Bull Ring - mehr dazu in Größen der Formel 1 in der Steiermark und in Steirische Firmen für die Formel 1.

Starke Verwirbelung

„Die immer extremere Aerodynamik erschwert Überholmanöver. Die starke Verwirbelung führt dazu, dass sich die nachfolgenden Piloten kaum noch im Windschatten halten können“, betonte Lewis Hamilton bereits zu Saisonbeginn, dass die aktuellen Formel-1-Autos nicht für Rennsport geeignet seien.

Deren hocheffiziente Chassis erzeugen nämlich vor allem durch die Konstruktion des Frontflügels derartige Luftverwirbelungen, dass ein knapp folgender Konkurrent bis zu 75 Prozent Abtrieb („downforce“) verliert.

Immer weniger Bodenhaftung

Windkanalmessungen haben ergeben, dass der Anpressdruckverlust bereits einsetzt, sobald ein Fahrer in einen Bereich von 100 Metern an den Vordermann herankommt. Weil der Frontflügel des Hintermannes am meisten von diesem „Dirty Air“ genannten Negativeffekt betroffen ist, wirkt sich dieser auf die gesamte Aerodynamik des Verfolgerautos aus. Und je näher man an den zu überholenden Rivalen herankommt, desto geringer wird die Bodenhaftung, wodurch die Piloten mit Untersteuern zu kämpfen haben.

Extreme Turbulenzen

„Die Turbulenzen hinter dem vorausfahrenden Auto sind so extrem, dass dein Auto dann gar nicht mehr richtig funktioniert“, erklärte Ex-Weltmeister Nico Rosberg zur Überholproblematik. Sogar der Vordermann verliert geringfügig Anpressdruck, sobald sich ihm ein Verfolger im Windschatten bis auf eine halbe Autolänge nähert. Das liegt daran, dass die Luft vom Heckflügel nicht mehr wie gewünscht abgeleitet werden kann. Da aber der Verlust des Hintermannes fast 40-mal so hoch ist, wird die Formel 1 meist zur „Formel fad“.

Expertenkommission

Sportchef Ross Brawn hat das „Dirty Air“-Übel schon im Vorjahr erkannt und nach dem heurigen Saisonauftakt in Australien eine Expertenkommission zur Lösung dieses Problems eingesetzt. Bereits im Vormonat wurde deshalb ein neues Aerodynamik-Reglement für 2019 beschlossen, das eine radikale Vereinfachung des Frontflügels und des Bremskanals sowie einen breiteren Heckflügel vorsieht. Damit sollen dann laut Brawn auch ohne „ungewöhnliche Umstände wie Safety-Car-Phasen oder andere Faktoren (z. B. Regen, Anm.)“ wieder spannende Rennen mit spektakulären Überholmanövern möglich sein.

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