Schuldnerberatung bietet Kontobetreuung

Das neue Angebot der Schuldnerberatung nennt sich „Betreutes Konto“. Es richtet sich an Menschen, die leicht den Überblick über ihre Geldangelegenheiten verlieren, wie etwa Glücksspieler in Therapie oder Demenzkranke.

Immer mehr Menschen in der Steiermark nehmen das Angebot der Schuldnerberatung in Anspruch. Die Zahl der Beratungen steigt pro Jahr in etwa um ein Viertel an. Das „Betreute Konto“ soll jetzt im Rahmen des neuen Erwachsenenschutzgesetzes auch all jenen mehr Selbstständigkeit und ein eigenes Konto ermöglichen, die bisher unter Sachwalterschaft standen. Das Land stellt dafür zusätzliche Mittel zur Verfügung.

Zwei verschiedene Konten

„Über das eine Konto kann der Kunde selbst verfügen. Auf das andere Konto kommen die Eingänge, das heißt das Einkommen, das Arbeitslosengeld oder was gerade bezogen wird. Von dort werden die Fixkosten regelmäßig überwiesen. Und für das was übrig bleibt, kann man verschiedene Regeln aufstellen - aber in der Regel kriegt das der Betroffene zur freien Verfügung“, so Christof Lösch von der Schuldnerberatung.

Eigenes Konto für mehr Selbstständigkeit

„Die Kontrolle über das Geld zu verlieren setzt oft eine teure Abwärtsspirale mit Job- und Wohnungsverlust in Gang“, betont Lösch. Mithilfe des von Sozialarbeitern betreuten Kontos sollen Menschen lernen, ihre Finanzen wieder selbst in den Griff zu bekommen. Ein Pilotprojekt mit rund 40 Teilnehmern verlief erfolgreich.

Zusätzliches Geld vom Land kommt aus dem Ressort von Soziallandesrätin Doris Kampus (SPÖ). Finanzielle Eigenständigkeit sei ein wichtiger Teil eines selbstbestimmten Lebens, so die Landesrätin. Die Zahl der Privatkonkurse, in denen die Schuldnerberatung ihre Klienten kostenlos vertritt, ist im letzten Jahr um 70 Prozent gestiegen.

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