Opposition: Freude über Olympia-Volksbefragung

Seit Montag scheint eine steiermarkweite Volksbefragung zur steirischen Olympiabewerbung für 2026 fix. FPÖ, Grüne und KPÖ reagierten vor der Landtagssitzung am Dienstag sehr positiv. Die KPÖ legte gesammelte Unterschriften vor.

Bei der letzten Landtagssitzung vor dem Sommer geht es am Dienstag vor allem um eines: Die Bewerbung von Graz und Schladming um die Olympischen Winterspiele 2026. Die Volksbefragung dafür soll im September stattfinden - mehr dazu in Olympia 2026: Dringliche Anfrage im Landtag.

11.031 Unterschriften

Die KPÖ hat 11.031 ihrer Ansicht nach gültige Unterschriften für eine Volksbefragung über eine Olympiabewerbung von Graz vorgelegt. Nötig dürften sie aber nicht werden, denn das Land kündigte eine steiermarkweite Befragung an - mehr dazu in Volksbefragung zu Olympia 2026 fast fix.

Gesammelte Unterschriften

KPÖ

KPÖ will weitersammeln

KPÖ-Klubobfrau Claudia Klimt-Weithaler sowie Stadträtin Elke Kahr werteten beim Pressegespräch vor der Landtagssitzung die gesammelten Unterschriften als Erfolg: „Sie haben offenbar eine Meinungsumkehr bewirkt“, meinte Klimt-Weithaler. Während weitergesammelt wird, will man nun die genaue Fragestellung für die angekündigte Befragung abwarten. Diese solle - so der Wunsch der Kommunisten - pro und kontra beinhalten. Sollte sich die Befragung aus irgendwelchen Gründen doch verzögern oder nicht stattfinden, werde die KPÖ nicht zögern und die gesammelten Unterschriften für eine Befragung zumindest in Graz einbringen.

Kampagne gegen Spiele angekündigt

Kahr unterstrich, dass die KPÖ jedenfalls eine Kampagne gegen die Olympischen Winterspiele 2026 in Graz und Partnerregionen lancieren werde. Zu den Gegenargumenten würden unter anderem die Kosten zählen: Während Kleinschulen schließen und bei der Wohnbeihilfe gespart werde, könne nicht für Olympia Geld ausgegeben werden.

Eber bezeichnet IOC als „korrupt“

Zudem sei das IOC nach Ansicht des Grazer Klubobmanns der KPÖ, Manfred Eber, „korrupt“. Kahr meinte, dass „ein kurzes Brot und Spiele“ die Gefahr von steigenden Preisen für Grund und Boden sowie Lebenserhaltungskosten in Graz mit sich bringe. Die entstehenden Jobs seien oft nur „prekäre Arbeitsverhältnisse“. Statt Olympia sollen Stadt und Land lieber kleine Sportvereine finanziell mehr unterstützen.

Ja der Bevölkerung würde akzeptiert

Sollte sich bei einer Befragung die Bevölkerung für Olympia aussprechen, würden das die Kommunisten akzeptieren: „Wir sind ja Demokraten und Demokratinnen“, betonte Kahr. Sie hielt auch fest, dass sie nicht gegen Sport sei: „Ich bin ein riesiger Skisprung-Fan.“ Wenn die Steiermark finanziell gut dastehen würde, könne man ja auch über Olympia reden, nur das sei eben nicht der Fall.

Grüne wollen offene Fragestellung

Wie für die KPÖ ist aber auch für die steirischen Grünen bei der Volksbefragung die Fragestellung entscheidend. Klubobmann Lambert Schönleitner sieht es aber positiv, dass die Bevölkerung eingebunden wird: „Es darf keine Suggestivfragestellung sein, es muss eine offene Fragestellung sein. Ich glaube, es muss auch objektiv informiert werden, auch das ist uns wichtig. Hier kann es keine einseitige Kampagne des Landes oder der Stadt Graz geben. Wenn die Dinge objektiv am Tisch liegen, wird die Bevölkerung entscheiden.“

Landes-FPÖ abwartend

Während sich die Grazer FPÖ klar für eine Olympiabewerbung ausgesprochen hat, will sich ähnlich wie bei der Landes-ÖVP auch die Landes-FPÖ noch nicht festlegen. Klubobmann Stefan Hermann will abwarten, wie die Überprüfung der Machbarkeitsstudie durch den zuständigen Landesrat ausfällt: „Bevor wir nicht wissen, was definitiv an Kosten an das Land Steiermark zukommt, können wir im Landtag keine seriöse Entscheidung treffen, das wäre unseriös. Und man müsste auch seriöserweise die Ergebnisse dieser Analyse abwarten, um dann eine entsprechende Frage für die Volksbefragung zu formulieren.“

Machbarkeitsstudie liegt vor

Am 28. Juni wurde in Graz die lange erwartete Machbarkeitsstudie zur steirischen Olympiabewerbung präsentiert. Laut den Studienautoren ist „Graz 2026 ohne großes Risiko möglich“ - mehr dazu in Olympia-Machbarkeitsstudie: „Graz 2026 möglich“.

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