Vor-Ort-Kontrollen bei Ferienlagern ab 2019
Momentan werden nur die von den Veranstaltern eingereichten Pläne und Konzepte kontrolliert - pädagogische Kontrollen fehlen. Ändern wird sich das erst im kommenden Jahr, denn erst ab dann sind die Kontrollen wieder gesetzlich verankert.
Vorab-Kontrolle bei Ferienlager
5.000 steirische Kinder zwischen sechs und 13 Jahren haben vergangenes Jahr an vom Land geförderten Kinderferien teilgenommen. In der Steiermark gibt es 30 bis 40 Unterkünfte, in welchen die Kinder Urlaub machen - und diese wurden bis 2013 auch regelmäßig vor Ort kontrolliert. Durch eine Gesetzesänderung passiert das seit damals nicht mehr, die pädagogische Betreuung wird nicht mehr während der Kinderferien kontrolliert.
ORF
Trotzdem sei die Qualität gewährleistet, betont die zuständige Landesrätin Ursula Lackner (SPÖ): „Das Land Steiermark hat es sich zum Ziel gesetzt, dass alle Anbieter von Kinderferienaktionen nachweisen müssen, dass sie vorab die strengen Qualitätsvorgaben erfüllen und entsprechend relevante Bescheide der Behörde vorlegen.“ Dabei gehe es unter anderem um Baurecht, Betriebsbewilligungen und Brandschutz.
„Vor-Ort-Kontrollen werden wieder verankert“
Auch pädagogische Konzepte und Zeugnisse würden kontrolliert werden. Vor-Ort-Kontrollen der Betreuung würden aber erst wieder ab kommendem Jahr stattfinden, denn erst dann würde die Novelle des Jugendgesetzes in Kraft treten, die diese Überprüfungen wieder möglich mache. Diese sieht auch Änderungen im Bezug auf Alkoholkonsum sowie Ausgehzeiten der Jugendlichen vor - mehr dazu in Jugendschutzgesetz bringt längere Ausgehzeiten (2.7.2018).
Dass das Fehlen dieser Kontrollen zu Problemen geführt habe oder führe, könne Lackner aber ausschließen: „Das kann ich ausschließen, weil wir keine nennenswerten Beschwerden hatten und wir in diesem Gesetz einfach diese Vor-Ort-Kontrollen eben wieder verankern.“ Auf die Frage, warum die neuerliche gesetzliche Verankerung der Kontrollen erst nach mehreren Jahren durchgeführt werde, sagt Lackner, dass die jetzige Gesetzesnovelle die erste sei, bei der das möglich gewesen sei.
Landtag will Schul-Schikurse fördern
Der Landtag Steiermark sprach sich am Dienstag indes auch für bessere Rahmenbedingungen von Schul-Schikursen aus. So ist die Zahl der Kurse in den vergangenen Jahren gesunken. Gründe seien laut einer steirischen Studie Verunsicherung beim Betreuungs-Personal - wegen der erhöhten Klagsbereitschaft bei Unfällen, hohe Kosten und zu wenig Fortbildungsplätze für Schilehrer.
In der Schulveranstaltungs-Verordnung des Bundes steht derzeit festgeschrieben, dass eine Wintersportwoche nur dann stattfinden darf, wenn mehr als 70 Prozent der Schüler einer Klasse daran teilnehmen. Am Dienstag wurde einstimmig eine Initiative beschlossen, in der die Bundesregierung ersucht wird, eine Änderung der Verordnung vorzunehmen. Auch die Rahmenbedingungen für Aufsichtspersonen sollen geändert werden - damit es in Zukunft wieder mehr Schul-Schikurse gibt.