Gesundes und g’schmackiges „Unkraut“

Giersch oder auch Erdholler ist bei Gartenfreunden vor allem als extrem hartnäckiges Unkraut bekannt. Die wunderbare Heilwirkung der Pflanze sowie ihre Einsatzmöglichkeiten in der Küche sind allerdings den wenigsten geläufig.

Giersch (lat. Aegopodium podagraria) ist weit verbreitet: Man findet die Pflanze nahezu in ganz Europa, sie wächst vor allem in Hecken, Gebüsch, Parkanlagen und feuchten Wäldern.

Gut gegen Gicht

Giersch enthält sehr viel Vitamin C, aber auch das Provitamin A, das für die Haut wichtig ist. Aber nicht nur das: Übersetzt man aus dem Griechischen „aigos“, so erhält man das Wort Ziege, „Podion“ steht für Füßchen - und dieser Teil des lateinischen Ausdrucks gibt auch einen Hinweis auf die weitere medizinische Anwendung: In der Heilkunde nennt man die rot angeschwollene und schmerzende Zehe bei einem Gichtanfall Podagra.

Giersch

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Giersch, das auch Podagrakraut genannt wird, wurde im Mittelalter in Klostergärten studiert und angebaut. Schon Mitte des 17. Jahrhunderts wurde die Pflanze von Nicolas Culpeper in einem Kräuterbuch berücksichtigt - er war der Ansicht, dass die Schmerzen der Gicht schon dadurch gemindert würden, wenn man den Giersch bei sich trug.

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark am Vormittag“, 10.4.2012

Auch in der Küche gut zu verwenden

Giersch ist aber auch in der Küche verwendbar, wie Kräuterexpertin Christine Lackner weiß, etwa für Frittaten mit Giersch: Giersch gut waschen und von den dicken Stielen befreien, kurz blanchieren (mit kochend heißem Wasser übergießen). Mit kaltem Wasser abschrecken, kleinschneiden und in einen würzigen Palatschinken-Teig untermischen. Goldbraun gebackene Palatschinken zusammengerollt in Streifen schneiden und in eine frische, klare Suppe geben.

Giersch

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Giersch-Wurzeln wiederum eignen sich auch als feine Beilage zu Fleisch oder Tofu: Die feinen weißen Wurzeln ausgraben; gründlich mit einer Bürste im Wasser reinigen; auf einem Stück Küchenrollenpapier abtropfen lassen und dann bei kleiner Hitze in Butter langsam schwenken.

Und eine Kräuterlimonade mit Giersch wirkt wunderbar erfrischend, so Lackner: Gierschblätter, Löwenzahnblüten und Minze in einen Krug mit Wasser geben und rund drei Stunden kühlstellen.

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