Die Indianerpflanze aus Nordamerika

Die Goldmelisse ist mehr als nur eine hübsch anzusehende Zierpflanze: Bereits die Oswego-Indianer in Nordamerika wussten über ihre heilende Wirkung Bescheid, und auch in der Küche erfreut sie sich immer größerer Beliebtheit.

So manch einer bewunderte schon die Farbenpracht der Goldmelisse: Die großen rot, violett oder hellrosa Blüten verströmen de ganzen Sommer lang den Duft nach Zitronen - da ist es nicht verwunderlich, dass diese Pflanze in den heimischen Gärten immer beliebter wird.

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark-Sommerzeit“, 17.7.2012

Der Liebling aller Bienen

Die Goldmelisse, auch bekannt als Indianernessel oder Scharlach-Monarde, stammt ursprünglich aus Nordamerika und gehört zur Familie der Lippenblütler. Am besten wächst sie an einem sonnigen Ort, auf humosen, tiefgründigen Böden mit guter Wasser- und Nährstoffversorgung. Die Goldmelisse ist winterhart und sehr langlebig. Die stark duftenden Blütenstände ziehen auch jede Menge Bienen und Schmetterlinge an - daher wird die Goldmelisse auch gerne als Bienenfutterpflanze angebaut.

Goldmelisse

Wikipedia

Vom Heilmittel zur Zierpflanze

In Nordamerika tranken die Oswego-Indianer den Tee aus der Goldmelisse einerseits zum Genuss und andererseits als Heilmittel gegen verschiedene Beschwerden wie Kopfschmerzen oder Übelkeit. Aus diesem Grund ist der Goldmelissentee in England auch unter dem Namen „Oswego Tee“ bekannt.

Aufgrund ihrer attraktiven roten Blüten wurde die Goldmelisse schließlich in Europa als Zierpflanze eingeführt. Heute erfreut sie sich ihrer Beliebtheit als Gartenpflanze und mittlerweile auch als bekanntes Heilmittel.

Die getrocknete Goldmelisse wird gut verschlossen, trocken, kühl und lichtgeschützt gelagert.

Blüten, Sträuße und Kraut

Während der Blütezeit, die von Juni bis September reicht, können die Blüten oder das ganze oberirdische Kraut geerntet werden. Das Kraut kann - zu Sträußen gebündelt - kopfüber an einem schattigen, luftigen Ort aufgehängt werden. Die gesammelten Blüten werden entweder auf einem mit Gaze bespannten Rahmen oder auf einem Küchentuch an einem schattigen Ort getrocknet.

Goldmellissse

ORF

Die heilende Wirkung des Tees

Für eine Tasse Tee ein bis zwei Teelöffel des frischen oder getrockneten Krauts, der Blätter oder der Blüten mit kochendem Wasser übergießen. Der Tee muss fünf bis zehn Minuten ziehen und kann dann abgeseiht werden.

Immer die Teeform verwenden!

In hoher Konzentration kann die Goldmelisse hautreizend wirken! Daher immer die Teeform verwenden.

Der Tee, der leicht beruhigend wirkt, wirkt sich auch positiv auf die Atmungsorgane, die Verdauungsorgane und das Nervensystem aus - so hilft er beispielsweise gegen Husten und Erkältungen, senkt Fieber, stärkt die Verdauung, lindert Blähungen und mindert Kopfschmerzen und Migräne. Des Weiteren findet die Goldmelisse Verwendung bei schlecht heilenden Wunden – einfach den Goldmelissen-Tee als Waschung, Umschlag oder für Teilbäder verwenden.

Würzen und Trinken

Aber auch in der Küche kann die Goldmelisse dank ihres würzigen Geschmacks eingesetzt werden – und zwar überall dort, wo man auch Thymian oder Minze benutzen würde, etwa bei Gemüsegerichten, und auch für Desserts und Obstsalate empfiehlt Kräuterexpertin Christine Lackner die Blätter zum Verfeinern.

Ebenso wird die Goldmelisse für die Herstellung erfrischender Eistees und Limonaden benutzt: Einfach die Blätter samt Blüten dem Getränk beigeben.

Goldiger Sirup

  • 20 g Blüten
  • 1 l Wasser
  • 1 kg Zucker
  • 20 g Zitronensäure

Für goldigen Sirup einen Liter kochendes Wasser über 20 Gramm Blüten geben, einen Kilo Zucker und 20 Gramm Zitronensäure hinzufügen und alles gut durchrühren. Das Ganze für ein bis zwei Tage stehen lassen und gelegentlich umrühren. Danach die Masse durch ein Tuch filtern, aufkochen und in Flaschen abfüllen. Die Flaschen sofort verschließen und den Sirup kühl und dunkel lagern - als Verdünnsirup mit Wasser schmeckt dieser herrlich erfrischend.

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