„Haufenweise Schwab“ im Literaturhaus

Mit der Ausstellung „Haufenweise Schwab“ stellt das Grazer Literaturhaus das Leben, Werk und Wirken des Grazer Ausnahme-Autors Werner Schwab in den Mittelpunkt. Er starb 1994 und zählt heute zu den Weltstars der Literatur.

Die Ausstellung zeigt die Vielschichtigkeit des Künstlers, der kein einfaches Leben führte: Seine schwere Kindheit und seine mühsamen Versuche, als Künstler Fuß zu fassen, sind dokumentiert, auch die unzähligen Ablehnungen und Misserfolge - mehr dazu in 20. Todestag eines Provokateurs.

Werner Schwab Ausstellung

ORF

Eine eigene Vitrine zeigt die vielen Absagebriefe, die Werner Schwab in seinem Leben erhielt

Die Vielschichtigkeit wird sichtbar gemacht

Kuratorin Daniela Bartens war es wichtig, neben seinen Texten auch die Musik Werner Schwabs und seinen Bezug zur Bildenden Kunst zu veranschaulichen: „Wir wollten zeigen, dass er einen sehr erweiterten Materialbegriff hatte“.

Werner Schwab Ausstellung

ORF

Montagen zwischen Tod und Punk

Alles war Material für Werner Schwab: Aus Tierkadavern schuf er Bilder und Skulpturen; Schrott, Punkmusik, Sprache und das eigene Leben - alles wurde verarbeitet am Arbeitstisch des Künstlers, der auch in der Ausstellung nachgestellt ist. „Das entspricht genau der Arbeitsweise, wie sie auch in den Texten vorkommt. Das Zusammenmontierte, das aber zum Teil noch zeigt, wo es herkommt“, so Bartens.

Werner Schwab Ausstellung

ORF

Vom Durchbruch überwältigt

In den Arbeitstagebüchern, die er als 22-Jähriger begann, entwickelte Schwab unbeeinflusst von der damaligen Literaturszene eine eigene Sprache. Der große Durchbruch auf deutschen Bühnen mit seinen sogenannten „Fäkaliendramen“ veränderte dann das Leben des Künstlers, so die Kuratorin: „Man sieht sehr gut, dass der Erfolg, den er dann mit den Fäkaliendramen hatte, ihn offensichtlich selbst völlig überrollt haben muss und das Popstar-Image, das er sich dann aufgebaut hat, auch eine Art Notwehrhaltung war.“

Werner Schwab Ausstellung

ORF

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 25.3.2014

16 Stücke in vier Jahren

Gestorben ist Schwab mit 35 Jahren und 4,1 Promille Alkohol im Blut, davor schrieb er in nur vier Jahren 16 abendfüllende Theaterstücke - ein Leben in Extremen, sagt Gerhard Melzer vom Literaturhaus Graz: „Dass wir hier einen Autor von so überragender Bedeutung haben, der mit Graz verbunden ist, ist schon ein wichtiger Grund, diese Ausstellung zu machen. Werner Schwab ist eine wirkliche Weltfigur der Literatur.“

Link: