30 Jahre GamsbART
Ganz einfach und gleichzeitig präzise bringt Gerhard Kosel, GamsbART-Mann der ersten Stunde, die Mission des Vereins auf den Punkt: „Was gibt es Neues, was war noch nicht hier, wo kann man fördernd oder unterstützend unter die Arme greifen, wo kann man Türen öffnen?“
gamsbartjazz.at
Schelmische Kulturarbeit
Kulturarbeit abseits der ausgetretenen Pfade - auch wenn der Name, eine Schöpfung des Tiroler Jazzmusikers Werner Pirchner, eine bewusst falsche Spur zu nicht vorhandener Bodenständigkeit legt: „Wer den Werner Pirchner gekannt hat, weiß genau, dass bei ihm immer der Schelm durchgeschaut hat, und genau das sind wir immer noch.“
Von Jazz bis Crossover
Deshalb greift es auch zu kurz, GamsbART nur als Jazzkonzertveranstalter zu sehen. Man ist - und war immer schon - mehr: „Wir haben sehr viel nebeneinander gemacht, jede Menge Jazz, jede Menge Crossover-Musik und sehr viel Neues, neue Bands, neue Gruppierungen, die ausgebrochen sind. GamsbART hat damals einerseits sehr intensiv innovative Musik gefördert und nach Graz gebracht und zum anderen aber junge Musikgruppen, die in der Steiermark tätig waren, gefördert, wie zum Beispiel Broadlahn.“
Auch internationale Beachtung erlangt
Mit dem Festival „Graz Meeting“ bzw. der Reihe „Austrian Soundcheck“ hat sich GamsbART gemeinsam mit Freunden und Partnern aus der heimischen Kulturszene einen durchaus auch international beachteten Ruf erarbeitet, der sich aber in Zeiten der künstlerischen Globalisierung - mit all ihren Nachteilen - immer schwieriger verteidigen lässt.
Sendungshinweis
„Der Tag in der Steiermark“, 28.3.2014
Qualität versus Egozentrik
„Wo ich bin, da ist es gut. Nicht weil es gut ist, sondern weil ich da bin. Da gibt es keine Distanz zum eigenen Handeln - in dem Moment, wo ich was tue, bin ich der Wichtigste und aus“: Diese heute oft herrschende Haltung macht sein Leben als Veranstalter nicht gerade einfacher, so Kosel: „Es ist sehr schwierig, heute ein Zielpublikum zu erreichen, weil diese Informationsmasse, dieser Brei, zu einer gewissen Gleichgültigkeit führt. Aber - das Gute lässt sich nicht unterbinden. Es ist jedoch sehr wohl wichtig, dass jemand da ist, der im richtigen Moment eine Türe öffnet.“
gamsbartjazz.at
World Music aus dem Senegal, Kroatien und den USA
Und wenn es Leute gibt, die durch diese Türe kommen: Möglich ist das Anfang April beim Grazer World Music Festival, bei dem unter anderem auch der aus Senegal stammende Sänger Carlou D. auftritt und bei dem der amerikanische Komponist und Bandleader Arturo O’ Farril gemeinsam mit Sigi Feigl und dem Jazzorkestra Zagreb den Dom im Berg zum Swingen bringen wird.