Die Geierwally auf der Pack
Gleich in der ersten Szene wagt sich Walburga Stromminger todesmutig die Felswand hinab, um zum Schutz des Dorfes einen Adlerhorst auszuheben. Zunächst als Heldin gefeiert, gerät sie kurz darauf in Verruf: Walburga widerstrebt den gesellschaftlichen Konventionen Ende des 19. Jahrhunderts und der Herrschaft ihres Vaters, indem sie sich ihren zukünftigen Ehemann selbst aussucht.
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Sendungshinweis:
„Radio Steiermark-Sommerzeit“, 18.7.2014
Auf Weststeirisch umgeschrieben
Im Roman - die Vorlage stammt aus dem Jahr 1873 - lebt die Geierwally eigentlich in Tirol, die Theatergruppe Pack holt den Mythos nun in die Steiermark, weiß Regisseur Karl Christandl: „Wir haben das Ganze in die weststeirische Mundart umgeschrieben, und es wird so rüberkommen, als wenn es da in der Nähe wo gespielt hätte.“
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Ein berühmter Name in der Titelrolle
In der Titelrolle ist Nastassja Schell zu erleben, die Tochter des im Februar verstorbenen Oscar-Preisträgers Maximilian Schell. Die steirische Mundart war aber ein hartes Pflaster für sie: „Ich habe bei den ersten Proben kein Wort verstanden. Meine Zunge will oft nicht so, wie mein Hirn es möchte.“ Jetzt verstehe sie zwar alles, es sei aber eine schwierige Sprache, so Schell.
Mit der rebellischen Geierwally hat die Nachwuchs-Schauspielerin einiges gemein: „Ich bin auch eine starke Frau, ich lasse mich nicht unterkriegen. Ich zeige mich allerdings nicht sehr gerne verletzlich, und das war eigentlich so eine Hürde, über die ich kommen musste.“ Die Geierwally zeige sich nämlich sehr oft verletzt, sagt die Schauspielerin.
Ob Nastassja Schell als Geierwally zu ihrem Josef findet, kann man noch bis 2. August im Pfarrhof der Gemeinde Pack erleben.