„Fragen!“ auf Schloss Aichberg
Eine Vielzahl an Fragen wird auf einem Möbiusband durch die Ausstellungsräume gestellt, das sozusagen die elf Themenbereiche umkreist, die Schlossherr Cajetan Gril mit Ausstellungsgestalterin Erika Tümmel aufwirft - und es sind Fragen, die durchwegs alle angehen.
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Die Wirklichkeit überrollt uns
„Globale Veränderungsprozesse und ihr Niederschlag. Elf Versuche einer Annäherung“ ist der Untertitel der Schau: „In diesem halben Jahr, von der Idee bis zur Ausstellung heute, kann man sagen, dass uns eigentlich die Entwicklungen fast überrollt haben. Die ganzen Fragen, die eigentlich mehr oder minder unbemerkt im Tagesgeschehen untergehen, die sind bei uns zu sehen und die sind hier auch in ihrer Dramatik“, sagt Cajetan Gril.
Klonen, Klimaveränderung, die Eroberung des Weltraums, Energie oder Grenzen und Migration sind unter anderem Themen der Schau, angereichert mit Arbeiten zeitgenössischer Künstler von Maria Blanca bis Otto Zitko.
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Sendungshinweis:
„Radio Steiermark-Sommerzeit“, 22.7.2014
Eine globalische Sprache
Ein eigener Raum ist den Sprachen gewidmet, denn: „Es werden wahrscheinlich 50 Prozent der bestehenden Sprachen verschwinden. Das scheint dem Rationalisierungsgedanken der Neuzeit entgegen zu kommen“, so Gril. Vielleicht entstehe ja die Sprache globalisch, meint der Schlossherr, der in einem weiteren Raum das Glück berechnen lässt, mit unzähligen Formeln an den Wänden: „Das ist einer meiner Lieblingsräume“, sagt Gril. Es wurde eine Formel entwickelt, wie man das Glück berechnen kann, die laut Grill erstaunlich komplex sei.
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Wille zum Mitgestalten der Welt
Ein weiterer Raum ist vom Boden bis zur Decke mit Kakerlaken überseht - daneben ein gekentertes Holzboot. Im kleinen Schlosshof sind Baugitter mit Stacheldraht - Grenzen, Ausgrenzung, Vertreibung - die Schau „Fragen!“ auf Schloss Aichberg regt nicht nur zum Lesen an, Gril erhofft sich außerdem von den Besuchern der Ausstellung ein Mitdenken und den Willen zum Mitgestalten der Welt, denn sie brauche es dringend: „Gesellschaft ist überhaupt gefragt. Ich bin neugierig, welche Gesellschaftsstrukturen entstehen, wenn die Ressourcen enger werden“, sagt Cajetan Gril. Nach ihm sei jeder Einzelne gefragt.
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Geöffnet ist die Ausstellung auf Schloss Aichberg bei Rohrbach an der Lafnitz bis 26. Oktober, jeweils Freitag, Samstag und Sonntag sowie an Feiertagen.