Westerntime in St. Ulrich

Die „Vitamins of Society“ laden zum Showdown: „Heu nun“ heißt das jüngste Theaterstück von Johannes Schrettle, das im Hoftheater Mathans in St. Ulrich gezeigt wird, und wo der Buschenschank zu einem Westernsaloon wird.

Für rauchende Colts rund um den skrupellosen Bürgermeister Jack Stenzl von Zwetschgau ist gesorgt. Dieser will nämlich so richtig Profit aus dem Freihandelsabkommen mit den USA schlagen und verordnet dem verschlafenen Ort ein Westernoutfit.

Wenn der Bürgermeister die Gene manipuliert

Aber auch der Aussaat von neuen Pflanzensorten ist er nicht abgeneigt, wie Autor Johannes Schrettle erzählt: „Das ist die nächste große Bösartigkeit, die wir im zweiten Teil vom Stück entdecken, dass der Stenzl in seinem Labor gentechnische Versuche macht und das Saatgut der steirischen Käferbohne manipuliert.“ Diese touristischen Aktivitäten seien auch ein Vorwand dazu, seine gentechnisch veränderten steirischen Bohnen in die Welt - vor allem nach Übersee - zu exportieren, sagt der Regisseur.

Gegenspieler gibt es natürlich auch und eine Liebesgeschichte, an der sich der große Gegensatz von Natur, Technologie, Manipulation und Ehrlichkeit manifestiert, so Schrettle.

"Heu Noon"

Vitamins Of Society

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark-Sommerzeit“; 24.7.2014

Nähe zum Ländlichen

Seit bereits vier Jahren gibt es im Hoftheater Mathans die Sommertheateraufführungen der „Vitamins of Society“. Sie verfolgen das Ziel, Stücke am Puls der Zeit im ländlichen Raum zu produzieren: „Die Themen bei diesen Stücken, die kommen uns eigentlich immer so beim gemeinsamen Nachdenken und Herumsitzen im Buschenschank. Und Western ist für uns eine sehr spannende Aufgabe gewesen, einmal einen zu schreiben.“

Von der Echtheit in unseren Lebensmitteln

Was natürlich in der Südsteiermark sowieso immer ein Thema sei, sei die Frage nach der Echtheit, der Heimat oder der touristischen Fassade, meint Schrettle, auch der ständige Kult um das Echte in den Lebensmitteln, und die Angst vor den amerikanischen Importen durch das neue Freihandelsabkommen seien Grundgedanken des Stückes: „Wir wollten das umdrehen und sagen, dass die schlimmsten Manipulationen eigentlich aus Österreich kommen“, so Schrettle.

Regie führt Johann Wolfgang Lampl: „Ich hoffe, dass es auch Spaß machen wird, sich das dann anzuschauen und anzuhören. Es ist auch ein sehr musikalisches Stück geworden.“

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