Wandern und Radeln am Semmering

Anlässlich der beiden Eisenbahn-Jubiläen 160 Jahre Semmeringbahn und „170 Jahre Mürzzuschlag - Graz“ ist es ein ganz besonderes Erlebnis: Wandern und Rad fahren am Semmering und im Mürztal.

Sendungshinweis:

„Radio Steiermark am Vormittag“, 23.9.2014

Die Semmeringbahn - das „kühn-schwache Herzstück“ der Südbahn - ist 160 Jahre jung. Der „alpine Südbahn-Abschnitt“ umfasst die Strecke Gloggnitz - Semmering - Mürzzuschlag; 28 Streckenkilometer entfallen auf Niederösterreich, 13 auf die Steiermark. Im Jahr 1998 erklärte die UNESCO die Semmeringbahn zum „Weltkulturerbe“.

Die Entstehung der „ersten Gebirgsbahn der Welt“

Unter Leitung von Carl Ritter von Ghega wurde das Projekt innerhalb von sechs Jahren realisiert: Bis zu 20.000 Arbeiter schufteten zwischen Juni 1848 und Juli 1854 für die Herstellung dieser weltweit ersten Gebirgsbahn. Die Gesamtkosten beliefen sich auf über 23 Millionen Gulden. Die Strecke enthält 16 Tunnels, 17 teils doppelstöckige Viadukte und 118 Brücken. Von diesen insgesamt 151 Bauwerken und den immens langen, bautechnisch gesicherten Berglehnen leitet sich auch der Beiname „gemauerte Bahn“ ab.

Semmeringbahnstrecke

ORF

Auch die Strecke Mürzzuschlag - Graz feiert heuer ein Jubiläum: Sie wurde vor 170 Jahren eröffnet - und dies mit viel Pomp und Trara, erzählt Wanderexperte Günter Auferbauer: „Kein geringerer als Erzherzog Johann steuerte die Lokomotive in Richtung Graz, und das war ein großes gesellschaftliches Ereignis. Bedeutsam ist die Sache ja insofern bis heute geblieben, weil die Eisenbahntrasse auch nach 170 Jahren immer noch dieselbe ist.“

Wandertipp zum Ausdrucken

Diesen Wandertipp gibt es auch als pdf-Folder zum Ausdrucken: Entlang der Südbahn

Großartiger Ausblick

Die Wanderung startet Auferbauer am Bahnhof Semmering zum Pinkenkogel: „Auf sehr schönem Waldboden geht es da zur Kampalpe, und die ist so plötzlich das Tüpferl auf dem I, hat einen Felszahn als Gipfelpunkt, wo das Gipfelkreuz steht“, und von hier heroben bietet sich ein großartiger Ausblick auf die Fischbacher Alpen, das steirische Alpenvorland, hinüber zum Stuhleck. „Von der Kampalpe steigt man den sogenannten Saurücken ab und ist ruck-zuck wieder beim Bahnhof in Spital am Semmering, von wo aus man bequem nach Mürzzuschlag fahren kann.“

Radeln auf dem und rund um den Semmering

In der Freizeitbroschüre des Verkehrsverbunds finden sich aber auch ein großes Radstreckennetz, sagt Günter Auferbauer: „Am Semmering selbst gibt es recht interessante Downhill-Strecken für die Mountainbiker, und es gibt den R46-Semmering-Radweg, der an der Passhöhe beginnt und auf Nebenstraßen hinunter nach Mürzzuschlag führt.“ Mürzzuschlag ist auch ein Radwegeknoten: Von hier aus bieten sich noch viele weitere Radtouren an, etwa das Mürztal flußabwärts bis Bruck an der Mur oder hinauf über Neuberg an der Mürz nach Mürzsteg.