Karl Schloffer: Konsequent und erfinderisch
„Sie sind irrsinnig saftig, sehr harmonisch, und jetzt legen sie beim Zucker auch noch zu“, erzählt Karl Schloffer über seine heurigen Äpfel, denen der verregnete Sommer nicht geschadet hat.
Die idealen Bioäpfel
Das gilt vor allem auch für jene Sorten, die Karl Schloffer für sich als ideale Bioäpfel erkannt hat: „Im Apfelbereich ist die Sorte Topaz sehr bekannt, das ist ja der Bioapfel schlechthin, der sehr resistent ist gegen den Apfelschorf, und unsere zweite Hauptsorte ist der Santana, die nicht nur krankheitsresistent ist, sondern den vertragen auch die Apfelallergiker, er hat wenig von den allergenen Inhaltsstoffen, und wir bekommen von allen Apfelallergikern, die zu uns kommen, nur positive Rückmeldungen.“
Bio Ernte Steiermark
Sendungshinweis:
„Radio Steiermark-Sommerzeit“, 25.8.2014
2007 stellten Karl und Paula Schloffer den von seinen Eltern übernommenen Betrieb auf biologische Wirtschaftsweise um. Die ersten Umstellungsjahre waren äußerst arbeitsintensiv, risikoreich und angespannt, doch konsequent wurden unergiebige Obstanlagen mit krankheitsresistenten, erprobten Obstsorten erneuert, die Bodenbearbeitung in den Kulturen wurde mechanisiert und die Obstverarbeitung ausgebaut.
Mit Backpulver gegen Schädlinge
Weil Biobauern auf synthetische Dünge- und Pflanzenschutzmitteln verzichten, muss auch Karl Schloffer kreativ werden, und so werden seine Bäume mit Kompost bzw. Kürbiskern-, Raps- und Sonnenblumenschrot gedüngt. Schädlinge und Krankheiten hält er seinen Bäumen mit durchaus Unerwartetem vom Stamm: „Backpulver ist für uns eines der wichtigesten Pflanzenschutzmittel, das Kaliumbikarbonat ist ein wunderbares Mittel gegen Schorf, Regenflecken und gegen Mehltau.“
Kneippen für Äpfel
Aber auch bei der Lagerung seiner Bio-Äpfel geht Karl Schloffer ungewöhnlich und völlig chemiefreie Wege - der Oststeirer gibt es den Früchten nicht kalt-warm, dafür warm-kalt: Sie werden mit warmen Wasser geduscht und dann wieder rückgekühlt, und damit bilden sie eigene Abwehrstoffe gegen Lagerpilze und halten im Lager länger. Kneippen für Äpfel sozusagen."
Mittlerweile kultiviert das Ehepaar neben 20 Apfelsorten auch Williams-Birnen, Quitten, Marillen, Zwetschken, Kriacherl, Kirschen, Weichsel, Himbeeren, Brombeeren, Pfirsiche, Ribisel und Vogelbeeren.
Drei Finalisten für den Bio-Award
Im Finale im Kampf um den „Bio-Award 2014“ stellt sich Karl Schloffer Walter Scharler aus Wetzawinkel und Maria Pojer aus Seckau - mehr über die beiden finden Sie hier: Wer ist Ihr Lieblingsbiobauer?