Mackie Messer in St. Ulrich am Greith

Die Dreigroschenoper ist eines der bekanntesten und auch meistgespielten Theaterstücke von Bert Brecht. Nun ist es auch in einer Koproduktion vom Theater im Kürbis und der Eibiswalder Gesangsgruppe Flors im Greith-Haus zu sehen.

Das Stück war gleich nach seiner Veröffentlichung ein Erfolg, und auch fast 90 Jahre später hat die Dreigroschenoper nichts von ihrer gesellschaftspolitschen Brisanz verloren.

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Verbrecherkönig Mackie Messer alias Hans Holzmann

Thema ist aktueller denn je

Die Moritat von Mackie Messer als bekannter Ohrwurm zum Mitsingen will gar nicht über die sozialkritischen Aspekte hinwegtäuschen, die Bert Brecht und der Komponist Kurt Weill in der Dreigroschenoper verarbeiteten. Das Thema sei auch im Jahr 2014 aktueller denn je, betont Regisseur Karl Posch: „Eigentlich ist es eine zeitkritische Angelegenheit, geschrieben in der Wirtschaftskrise der 20er-Jahre. Heute erleben wir ähnliche Situationen, und somit ist das Ganze auch sehr aktuell.“

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 20.11.2014

Ohne Lizenz keine Bettelei

Peachum, der ruchlose Boss der Bettlermafia, und sein großer Gegenspieler, der Verbrecherkönig Maceath alias Mackie Messer stehen sich in einem perfiden Konkurrenzkampf gegenüber: „Der Mensch hat die furchtbare Fähigkeit, sich gleichsam nach eigenem Belieben gefühllos zu machen.“ Die Situation spitzt sich zu, als Mackie Peachums Tochter Polly heiratet, ihr aber seine zahlreichen Liebschaften verschweigt. „Was hast du dir denn da ausgesucht? Dieses dreckige Früchtchen? Das ist also deine Eroberung? Das ist also deine Schönheit von Soho?“

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Peachum, der ruchlose Boss der Bettlermafia

Beggar’s Opera als Vorlage

Für seine Dreigroschenoper hat Bert Brecht eigentlich die englische Beggar’s Opera von John Gay aus dem Jahr 1728 bearbeitet. Die aktuelle Fassung im Greith-Haus von St. Ulrich ist eine Koproduktion des Theaters im Kürbis und der Eibiswalder Gesangsgruppe Flors: „Dadurch haben wir auch eine große Anzahl von Darstellern bzw. Schauspielern und Musikern, damit es überhaupt möglich ist, dieses Stück zu realisieren“, sagt Regisseur Karl Posch.

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Das Ensemble

„Sehr spannend und vielfältig“

Für das neunköpfige Orchester, aber auch für die 29 Darsteller ist das Werk eine Herausforderung, sagt Hans Holzmann, der musikalische Leiter und Darsteller des Mackie Messer: „Ich glaube wir haben uns angefreundet. Es sind ja Anklänge von verschiedenen Musiksparten dort vertreten - es ist Jazz drinnen, es ist Schlager, Gassenhauer, es ist auch klassische Opernparodie drinnen, es ist barocker Choral drinnen, es ist also alles anzufinden und damit sehr spannend und vielfältig.“

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