Vier Ausstellungen auf einen Streich

Unter dem Titel CMRK vereinen sich vier „Camera Austria“, der Kunstverein „rotor“, der Kunstverein Medienturm und der „Grazer Kunstverein“ zu einer Ausstellung. Die Vierer-Schau zeigt ein beachtliches Spektrum zeitgenössischer Kunst.

Wie an Wäscheleinen aufgehängte bedruckte Planen - so präsentiert der junge Grazer Philipp Timischl seine erste Einzelschau im Grazer Künstlerhaus und vereint darin Text, Video, Fotografie, frühere skulpturale oder perfomative Arbeiten, Musik - und lässt das auf Bannern Vereinte immer wieder im Nebel verschwinden.

Einen neuen Diskurs anregen

„They were treating me like an object“ nennt sich die Schau des 25-Jährigen, der mit dieser Arbeit auch einen neuen Diskurs anregen will, wie Künstlerhaus-Leiter Sandro Droschl sagt: „Eine Art der Auseinandersetzung, die Kunst im Verhältnis zu dem Sozialen, aber auch zum ganz Persönlichen des Künstlers stellt und uns als Betrachter quasi daran teilnehmen lässt.“

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Ilse Amenitsch berichtet in „Steiermark heute“ über die Ausstellungen im Grazer Künstlerhaus und im Grazer Kunstverein

Christian Friedrich gibt Zeit

Der Grazer Kunstverein präsentiert erstmals Arbeiten des deutschen Künstlers Christian Friedrich. Die Stimme einer Stotterin führt durch die Schau, in deren Zentrum der menschliche Körper steht - als Objekt der Begierde, der Unterwerfung.

Die Stimme der Frau fließt in eine Licht-Ton-Bild-Installation - der Text, in Morsezeichen übersetzt, setzt die Lichtimpulse in Gang: „Ich bezweifle eine einfache oder eine allzu schnelle Verständnisauffassung immer, und so fand ich das wunderschön, mit der stotternden Frau zu arbeiten, weil sie einem viel Zeit gibt, wirklich auch nachzudenken, was hat man verstanden, und gleichzeitig wird man auch mit seiner eigenen Scham konfrontiert“, so Friedrich.

Rotor pflegt Nachbarschaft und Expertise

Der rotor setzt die sogenannte „Kunst des urbanen Handelns“ fort und will Beziehungen herstellen - unter unterschiedlichsten sozialen Schichten, in unterschiedlichsten städtischen Situationen, ob in einem kroatischen Wohnsilo mit 5.000 Menschen oder in einer Roma-Siedlung.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 5.12.2014

Nachbarschaft und Expertise wird im rotor international gepflegt - von Bukarest bis Mailand, so rotor-Leiterin Margarethe Makovec: „Wir finden, dass wir von ihnen lernen können, dass man eventuell bestimmte Methodiken, Strategien des Zusammenarbeitens mit Nachbarschaften oder Communitys in Zukunft einfach auch hier in Graz anwenden können.“

Unter anderem wird der Grazer Volksgarten fokussiert, geht es dem rotor doch um Teilhabe - und so ist auch das Haus der Architektur mit dabei: Dort zeigt das rumänische Team Basar, wie mit kleinen Interventionen im Stadtraum öffentlicher Raum für alle zurückgewonnen werden kann.

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Ilse Amenitsch berichtet in „Steiermark heute“ über die Ausstellungen im rotor und in der Camera Austria

Von Hiroshima bis nach Brasilia

Eine fotografische Reise von Hiroshima bis nach Brasilia unternahm der Niederländer Erik van der Wejde - an Orte, die Geschichten und Geschichte erzählen: Eine idyllische Siedlung in Bayern, errichtet 1930 für SS-Offiziere, das Brasilia des Stararchitekten Oskar Niemeyer, das Haus, in dem Natascha Kampusch gefangen gehalten wurde oder Hitlers Volksschule.

„Für mich ist es ein spezifischer subjektiver Blick, der auch die Rückseite betrachtet - ähnlich dem Werfen einer Münze, um beide Seiten der Dinge, die zu unserem Alltag gehören, zu sehen“, sagt Erik van der Weijde über seine „Gebilde“ genannte Austellung, die noch bis Mitte Februar in der Camera Austria zu sehen ist.

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