Erinnerungen an die Gegenwart

Wohl jeder hat manchmal den Wunsch, sich Erlebtes so in Erinnerung zu rufen oder zu wiederholen, wie es einmal war - zum Scheitern verurteilt? Diese Gedanken hat Gert Jonke ins Zentrum seines Festspiels „Gegenwart der Erinnerung“ gestellt.

Ein Gartenfest mit illustren Gästen soll dem im Vorjahr gefeierten aufs Haar gleichen - das ist der Plan. Aber ist es möglich, ein Jahr später das Gleiche zu fühlen, zu denken, zu erleben?

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"Dieser Text macht auf jeden Fall die Aufforderung, sich nicht an irgendetwas zu gewöhnen, sich permanent zu widersetzen, permanent Schlupflöcher aus der Realität zu suchen und sie nicht als gegeben zu akzeptieren“, sagt Regisseurin Christiane Pohle, die das Stück auf die Bühne des Schauspielhauses Graz bringt.

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 14.1.2015

Gedankenexperiment führt in die Irre

Jonkes Text ist nicht nur ein spannendes Gedankenexperiment über Zeit und Realität, er führt uns auch in die Irre, bricht das Erzählte ständig, hinterfragt die Wiederholung und somit das Berechenbare, „indem sich die Charaktere, die sprechen, oder die Stimme des Autors, die da spricht, auf jeden Fall für die Imagination und für die Kunst entscheiden“.

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Das innere Hören ist gefragt. Mit festgefahrenen Wahrheiten, wie sie auch das Theater oft vorgibt, ist bei Jonkes „Gegenwart der Erinnerung“ nicht zu rechnen.

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