Die Zecken sind los!
Sendungshinweis:
„Guten Morgen, Steiermark“, 9.3.2015
Im wahrsten Sinne des Wortes kopflos, dafür umso blutrünstiger krabbeln die Zecken durchs Leben, erklärt Gerald Ruckenbauer, Parasitologe an der Med-Uni Graz: „Keine Nase, kein Mund, sie haben an sich auch keinen Kopf, sie haben einfach vorne ihre Mundwerkzeuge, mit denen sie in die Haut einstechen können.“ Dann wird gesaugt, was der Wirt hergibt: „Zecken sind ungefähr zwei, drei Millimeter groß, und können im vollgesogenen Zustand bis zu einem halben Zentimeter groß werden, wobei das Weibchen das Hundert- bis Zweihundertfache seines Gewichts aufnehmen kann.“
APA/dpa/Patrick Pleul
Verschwitzte Jogger schmecken besonders gut
Am schmackhaftesten sind verschwitzte Jogger, die sich im Gras ausruhen: „Menschen, die eine stärkere Ausdünstung haben, werden sicher bevorzugt von Zecken befallen, da sie ja diese relativ leicht und gut wahrnehmen können“, so Ruckenbauer. Gestochen wird dort, wo es am leichtesten ist, „vor allem im Fußbereich, Unterschenkel, in den Gelenksbeugen wie auch im Bereich des Kopfes, des Nackens und hinter den Ohren“.
Zecken sind hartnäckig
Hauptsächlich leben sie im Gras und auf Sträuchern und werden von Menschen, aber auch Haustieren abgestreift. Viele Menschen glauben noch immer, Zecken leben tief im Wald und fallen von den Bäumen - hauptsächlich leben sie aber im Gras, auf Sträuchern, auf Waldlichtungen und sogar in Parks und Gärten.
Bis zu einem Jahr lang können Zecken in Büschen, Hecken und Wiesen auf einen Schluck Blut warten, auch ein strenger Winter kann ihnen nichts anhaben, „weil die Zecken sehr resistent gegen Kälte sind, das sieht man auch daran, dass sie bereits in höhere Regionen aufgewandert sind, und es muss schon eine sehr lange Zeit sehr kalt sein, dass die Zecken wirklich absterben“, so der Parasitologe.
APA/dpa/Tobias Hase
Finger weg von Hausmittel
Zwei Drittel der Zecken tragen FSME- oder Borreliose-Erreger mit sich. Wer von einem Zeck gestochen wurde, sollte zur Pinzette greifen: „Am besten, man fasst den Zeck relativ hautnah und zieht ihn dann gerade heraus. Das Drehen hat überhaupt keinen Vorteil, auch nicht die alten Hausmittel mit Öl oder Uhu - das erzeugt dem Zeck eher einen Stress, sodass er dann eher Krankheitserreger einspeichelt“, sagt Ruckenbauer.
Neben der Bedrohung für Menschen sind Zecken aber auch vor allem für Hunde gefährlich: Auf die Vierbeiner übertragen sie die Erreger der Babesiose. Diese zerstört die roten Blutkörperchen und ist der Malaria sehr ähnlich.