„Der Rüssel“: Lebendig, absurd, witzig

55 Jahre lang waren sie verschollen, im Februar sind sie wieder aufgetaucht: die Manuskripte des Theaterstückes „Der Rüssel“ von Wolfgang Bauer. Im Grazer Schauspielhaus wurden sie nun präsentiert. Das Burgtheater bekundete bereits Interesse.

Manuskripte 207

Manuskripte

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 8.4.2015

Ein Elefantenrüssel - gezeichnet von Jack Bauer - ziert das Cover und ist programmatisch für die jüngste Ausgabe der Literaturzeitschrift „manuskripte“ - darin findet sich der erste Faksimile-Abdruck des seit den 60er-Jahren verschollenen und Ende Februar wiedergefundenen Theaterstückes „Der Rüssel“ von Wolfgang Bauer.

„Besondere Rarität in bester Qualität“

Ein ganz besonderes Heft auch für Alfred Kolleritsch, den langjährigen Förderer von Wolfgang Bauer: „Für mich ist diese Ausgabe ein Ereignis. Wenn man selbst diese Zeitschrift jahrelang macht, und nach 55 Jahren kommt ein Stück, das der Autor selbst jahrelang gesucht hat, und von dem viele gehofft haben, es zu finden, wenn das auf einmal in den Manuskripten auftaucht, ist das etwas Besonderes", so Kolleritsch bei der „Manuskripte“-Präsentation im Grazer Schauspielhaus.

Auch Jack Bauer ist begeistert vom wiederaufgetauchten Stück seines Vaters: „Es ist sehr schön, dass es auf so magische Art und Weise wieder aufgetaucht ist. Es ist auch für mich eine ganz besondere Rarität, weil aus dieser Zeit ist es scheinbar das Werk mit der besten Qualität.“

Afrikanische Riesenschnecken und Elefanten

„Der Rüssel“ ist ein Stück in elf Bildern, das Wolfgang Bauer mit 21 Jahren geschrieben haben soll. Angesiedelt in ländlich-bergiger Idylle, tauchen da afrikanische Riesenschnecken und Elefanten auf - zwei Kulturen treffen aufeinander, und mittendrin ist das junge Liebespaar Anna und Florian.

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Ausschitt aus „Der Rüssel“, gelesen von Eva Schäfer und Erhard Koren

Burgtheater hat bereits angefragt

„Ich habe das mit einer riesigen Freude gelesen, ich habe mich erfreut an den Witzen und der Lebendigkeit des Theaterstückes, der Lebendigkeit der Dialoge und der Fülle der Einfälle. Auch an dieser Mischung aus Absurdem und Alltäglichem“, meint Kolleritsch, dessen Wunsch es ist, das Stück auf einer großen Bühne zu sehen: "Ich kann mir nicht vorstellen, dass die Theater da nicht zugreifen, denn es hat diese Mischung aus Heiterkeit und tödlichem Ernst.“ Das Burgtheater hat jedenfalls schon angefragt.

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