Familien-Satire im Theater im Keller

Eine Familie - aber alle gehen getrennte Wege, und plötzlich trifft man sich im Haus der Großeltern wieder. Konflikte sind vorprogrammiert in „Blut.Dicker.Wasser.“ von Andreas Thaler, dass das Grazer Theater im Keller auf die Bühne bringt.

Vater, Mutter, zwei Töchter - sie treffen sich wieder in der alten Bauernstube der Großeltern: eine Eckbank, ein massiver Holztisch in der Mitte, Fotos aus früheren Zeiten und in der Ecke ein Kruzifix. Was nach einem freudigen Familientreffen klingt, ist jedoch ein vermeintlich zufälliges Zusammentreffen einer Familie, in der alle getrennte Wege gehen.

„Figuren haben verlernt, dass man Familie braucht“

Regisseur Alexander Kropsch erklärt „Blut. Dicker. Wasser.“ als eine Art Familienentfremdung: „Es geht um die Zerrüttung, die stattfinden kann, und um das individualisierte Leben, das es erschwert, Familie zu halten. Das Stück behandelt ein bisschen, dass die Figuren alle verlernt haben, dass man sich als Familie auch braucht.“

"Blut. Dicker. Wasser"

Theater im Keller

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 22.4.2015

Eigentlich würden alle den Raum und das angespannte Familientreffen gerne verlassen, ein aufkommendes Gewitter zwingt sie jedoch, sich der Situation zu stellen und sich mit den jeweils anderen auseinander zu setzen - und dann sterben auch noch die Großeltern im Hinterzimmer.

„Du kannst deine Familie nicht leugnen“

Ein Stück über Familienstrukturen, über die zunehmende Individualisierung unserer Gesellschaft und über Beziehungssysteme mit großer Bedeutung, sagt Kropsch: „Du kannst Familie nicht leugnen. Das ist wie mit der katholischen Kirche - wenn du einmal getauft bist, bist du dabei.“ Und so stellt sich die Frage, ob Blut wirklich dicker ist als Wasser, und ob am Ende dann tatsächlich einfach nur gemeinsam Tee getrunken wird, wie es der Untertitel verspricht.

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