Die Erde von oben für „Geologiemuffel“

„Landschaft im Wandel“ nennt sich eine aktuelle Ausstellung im Grazer Naturkundemuseum. Gezeigt werden spektakuläre Luftaufnahmen der Alpen, die den Gebirgsbau auch für bekennende „Geologiemuffel“ interessant machen sollen.

Geologie ist eine komplexe Materie - selbst Bergsteiger lassen die Urgeschichte der von ihnen bezwungenen Alpengipfel und der verschiedenen Gesteinsarten und Felsformationen eher links liegen. Die Ausstellung bietet eine spannende Reise vom Matterhorn bis ins steirische Vulkanland. Die Geologie der Alpen und aktuelle Fragen des Landschaftswandels stehen im Mittelpunkt, so Kurator Bernd Moser.

Ausstellung Alpen Landschaft im Wandel

APA/Ruedi Homberger/Kurt Stüwe

Die Ausstellung soll tektonische Phänomene aus der Vogelperspektive zeigen

Sendungshinweis:

„Der Tag in der Steiermark“, 13.5.2015

Unerwartete Einblicke auf die Alpen

Ausgehend vom Bildband „Geologie der Alpen aus der Luft“ des Schweizer Fotografen und Bergsteigers Ruedi Homberger und des Grazer Geologen Kurt Stüwe gestaltete das Naturkundemuseum des Universalmuseums Joanneum eine Ausstellung, die Museumsbesuchern unerwartete Blicke auf die Alpen bietet: Plattentektonik, Überschiebungszonen, Blockgletscher, die Besonderheiten von Kalkgebirgen und solchen aus Granit, sowie die Abtragung der Gebirge durch Erosion werden aus der Vogelperspektive betrachtet und zeigen tektonische Phänomene, die viele bisher wahrscheinlich als solche noch nie wahrgenommen haben.

Das hängt auch damit zusammen, dass zu jeder der riesigen Luftaufnahmen Grafiken und aufschlussreiche Texte beigestellt wurden, die erklären, welche Schichten zu sehen sind. Die Kombination der beiden Disziplinen macht die „natürliche Landschaftsverwandlung“ wirklich sichtbar.

Ausstellung Alpen Landschaft im Wandel

APA/Ruedi Homberger/ Kurt Stüwe

Die Ausstellung zeigt auch wie der Mensch das Vulkanland prägte

Aufnahmen auf 4.500 Meter Höhe bei -20 Grad

Auf bis zu 4.500 Metern und bei bis zu -20 Grad entstanden atemberaubende Fotografien von bizarren Gebirgszügen und tektonisch, faszinierenden Phänomenen.

Aber nicht nur die Geologie, sondern auch der Mensch präge das Gesicht der Erde, so Peter Pakesch, Intendant des Universalmuseums Joanneum: So wurde dem aufschlussreichen Porträt jenes Gebirgszuges, der rund zwei Drittel der österreichischen Staatsfläche bedeckt, die Fallstudie „Steirisches Vulkanland“ beigestellt - sie zeigt, wie die in zwei Vulkanphasen vor 16 und zwei Millionen Jahren gebildete Landschaft innerhalb weniger Jahrhunderte durch den Menschen neu geformt und verändert wurde.

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