Eine Zeitreise durch die steirische Kochkunst
„Man nehme... Kochbücher und ihre Rezeption im Laufe der Jahrhunderte“ lautet der volle Titel der Ausstellung. Die schmackhafte Schau soll Einblick in die Kochkünste und die Kochbüchertradition der Steiermark geben, schildert Kuratorin Ulrike Habjan: „Man kann hier sehr viel entdecken. Das älteste Kochbuch und damit auch das älteste gedruckte Backhendl-Rezept.“
Landesbibliothek
Mafiakochbuch mit Durchschuss
„Sehr schön ist auch der berühmte Granatapfel und auch spätere steirische Kochbücher aus dem 18. und 19. Jahrhundert“, schwärmt Habjan. Zudem findet man ausgefallene Schmankerl wie ein Mafiakochbuch mit Durchschuss oder eine Puppenküche für die jüngsten Besucher.
Landesbibliothek
„Bücher alleine wären ein bisschen fad. Wir hatten das Glück, dass uns das Landesmuseum Joanneum und die Schell-Sammlung großzügig Ausstellungsobjekte zur Verfügung gestellt haben. Zum Beispiel einen Bräter aus der ganz frühen Zeit, als man noch bei offenem Feuer gekocht hat. Und ein ganz besonderer Höhepunkt ist unsere berühmteste Kochbuchautorin Österreichs, die Katharina Prato, die ja die Kochbuchliteratur revolutioniert hat“, so Habjan.
Landesbibliothek
Historische Exponate und aktuelle Kochbücher
Prato hat sich als erste Autorin statt an den erfahrenen Hofkoch an die unerfahrene Hausfrau gewandt. Ihr Kochbuch „Süddeutsche Küche“ wurde eine Million mal gedruckt und in 16 Sprachen übersetzt und das schon 1858. Die erste Auflage erschien bei Leykam in Graz.
Sendungshinweis:
„Der Tag in der Steiermark“, 25.6.2015
„Ein besonderes Schmankerl ist auch ein ganz besonderes Kräuterbuch von uns aus dem frühen 16. Jahrhundert und das erste Buch über Weinbaurecht. Und das stammt aus der Steiermark“, sagt Ulrike Habjan. Der Ausstellungstitel „Man nehme...“ bezieht sich nicht nur auf das berühmte Zitat Katharina Pratos, denn neben historischen Exponaten findet sich eine Vielzahl aktueller Kochbücher in der Steirischen Landesbibliothek, die zum Ausleihen bereit stehen. Zu besuchen ist die Ausstellung „Man nehme...“ bis Ende November.