Honig muss nicht immer süß sein

Der Ruf nach einer größeren Vielfalt an Honigsorten wird immer lauter und exquisiter - der Lederbaumhonig etwa schmeckt nach altem Leder. In Österreich boomen aber weiterhin die herkömmlichen süßen Sorten.

Die Österreicher genießen 1,2 Kilogramm Honig pro Kopf und Jahr. Lautete aber einst das Entscheidungskriterium „Wald- oder Blütenhonig?“, so fordern die Konsumenten heute eine Sortenvielfalt beim Honigschlecken: Von einem Erdbeerhonig über den Lederbaumhonig aus Tasmanien bis hin zum „gewöhnlichen“ Blütenhonig besteht ein breites (Geschmacks-)Spektrum.

Eine Mischung aus verschiedenen Blüten

„Wenn der Imker den Honig am Ende der Saison herausnimmt, kann auch das ein guter und hochwertiger Honig sein“, sagt Bio-Imker Johannes Wruss - immerhin besteht auch der Honig eines Hobbyimkers aus einer Kombination mehrerer Blüten. Den wirklichen Spezialisten ist das aber oft zu wenig: Sie wollen auch beim Honig unterschiedliche Geschmacksnuancen probieren, und da kann es oft gar nicht exquisit genug sein.

Honig aus der Wabe

dpa/Fredrik von Erichsen

Zu den exquisiteren Geschmackserlebnissen unter den Honigsorten gehört der Erdbeerhonig: Der wird vor allem in Italien gerne gegessen und ist um einen hohen Preis zu erwerben. Die Pflanze, der sogenannte Erdbeerbaum, blüht kurioserweise im Winter: „Dieser Honig ist noch bitterer als unser Edelkastanienhonig“, weiß Wruss zu erzählen.

Ein Honig, der nach Leder schmeckt

Es gibt aber auch exotische Honigsorten, die die Leidensfähigkeit der Geschmacksknospen auf die Probe stellen: Zu jenen Exemplaren gehört der Lederbaumhonig - und der macht seinem Namen alle Ehre. „Der Lederbaum ist eine Eukalyptusart, die einen Nektar produziert, der nach altem Leder schmeckt und auch sehr stark danach riecht“, so Wruss.

Sendungshinweis:

„Guten Morgen, Steiermark“, 25.9.2015

Blütenhonig nach wie vor gefragt

Die jungen Honiggenießer in Österreich bleiben aber vorwiegend beim Blütenhonig: „Den kann man auch in cremiger Form anbieten. Da kommt nichts zum Honig dazu.“ Der Honig wird lediglich gerührt, dabei werden die Kristalle fein zermalmt; anschließend ist die Süßspeise streichfähig und ideal für das Butterbrot.

Honig aufs Butterbrot

dpa/dpaweb/dpa/Z1003 Jens Büttner

Ein weiterer gefragter Honig ist der Akazienhonig - dieser kristallisiert zwar nicht, besitzt aber eine sehr hohe Süßkraft. „Der Honig wird gerne zum Süßen von Müsli, Joghurt und Tees verwendet“, weiß Honig-Profi Johannes Wruss.

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